Surströmming: Alles über Schwedens Kultgericht, das polarisiert und echte Feinschmecker begeistert

Surströmming: Mein Abenteuer mit Schwedens außergewöhnlichstem Gericht
Wenn man an die schwedische Küche denkt, kommen einem vielleicht Köttbullar, Zimtschnecken oder frischer Lachs in den Sinn. Doch Surströmming – fermentierter Hering – ist ein Gericht, das in Schweden Kultstatus hat und gleichzeitig für viele ein Rätsel bleibt. Auf meiner Reise durch Nordschweden wollte ich herausfinden, warum dieses besondere Gericht so polarisiert – und ja, ich habe es probiert!
Was ist Surströmming?
Surströmming ist Hering, der in Salzlake fermentiert wird. Der Fisch wird im Frühling gefangen und in großen Fässern für etwa zwei Monate fermentiert, bevor er in Konservendosen abgefüllt wird. Das Besondere: Die Fermentation geht in der Dose weiter, was den charakteristischen, sehr intensiven Geruch erzeugt.
Die Dosen sind leicht aufgebläht – ein klares Zeichen dafür, dass die Fermentation noch aktiv ist. Dieser Geruch ist es auch, der Surströmming seinen berüchtigten Ruf eingebracht hat. Manche beschreiben ihn als „überwältigend“ oder sogar „beißend“, aber die Schweden lieben ihn für seinen einzigartigen Geschmack.
Wo findet man Surströmming?
Surströmming ist vor allem in Nordschweden verbreitet, besonders in der Region Höga Kusten (Hohe Küste) und entlang der Ostsee. In Orten wie Umeå oder Härnösand findest du Restaurants und Märkte, die diese Spezialität anbieten. Jedes Jahr im August wird der sogenannte „Surströmmingstag“ gefeiert, wenn die neuen Chargen auf den Markt kommen. Es ist die beste Zeit, um dieses Gericht frisch zu probieren und Teil der Tradition zu werden.
Wie wird Surströmming gegessen?
Die Zubereitung und der Verzehr von Surströmming sind eine Kunst für sich. Die Schweden servieren ihn meist als Teil eines „Surströmmingsklämma“, einer Art Wrap, der aus dünnem Fladenbrot (Tunnbröd) besteht. Dazu kommen:
- Kartoffeln: Oft festkochende Sorten, die leicht gesalzen werden.
- Zwiebeln: Fein gehackt, für einen frischen, scharfen Kontrast.
- Sauerrahm oder Crème Fraîche: Zum Ausbalancieren der Aromen.
Man legt den Surströmming auf das Fladenbrot, fügt die Beilagen hinzu, rollt das Ganze ein und genießt es. Wichtig: Die Dose sollte am besten draußen geöffnet werden – wegen des intensiven Geruchs. Oft wird dazu ein Schnaps oder Bier gereicht, um den Geschmack abzurunden.
Warum ist Surströmming so besonders?
Surströmming ist nicht einfach nur ein Gericht, sondern ein Stück schwedischer Kultur. Es steht für Tradition, Zusammenkunft und ein bisschen Abenteuerlust. Der Geschmack ist überraschend mild im Vergleich zum Geruch – leicht salzig, mit einer tiefen, umamiartigen Note. Für viele Schweden ist es ein Essen, das man in Gesellschaft genießt, oft im Freien, an einem Sommertag.
Mein Fazit
Ja, der Geruch ist herausfordernd, aber der Geschmack hat mich wirklich überrascht. Es ist ein Erlebnis, das man so schnell nicht vergisst. Wenn du in Nordschweden bist, solltest du Surströmming unbedingt probieren – nicht nur wegen des Essens, sondern auch, um in die schwedische Kultur einzutauchen. Mein Tipp: Geh offen an die Sache heran und genieß es mit Einheimischen. Sie wissen genau, wie man Surströmming richtig zelebriert! Hast Du ihn schon mal probiert? Wie waren deine Eindrücke?

- Autor: Marcel Rübesam