Städtetrip Edinburgh: Von Sehenswürdigkeiten in Edinburgh, urigen Pubs, Whisky und entspannten Ausflugszielen 🧭🌅
Edinburgh ist die Hauptstadt Schottlands und zählt im Stadtgebiet rund 520.000–540.000 Einwohner (Metropolregion knapp eine Million). Auf den ersten Blick wirkt sie kompakt, doch sie hat viele Ebenen: mittelalterliche Gassen in der Old Town, georgische Plätze in der New Town, Hügel mit Aussicht – vom Castle Rock bis Arthur’s Seat – und stille Wasserwege am Water of Leith bis hinunter nach Leith am Firth of Forth. Die Sehenswürdigkeiten in Edinburgh liegen dicht beieinander; du wechselst in Minuten von der Royal Mile zum Edinburgh Castle, weiter in die Princes Street Gardens oder hinauf auf Calton Hill.

Das Tempo ist gelassen, das Wetter wechselhaft, und genau das macht den Reiz aus: Du planst kurze Etappen, nimmst dir Zeit für Innenhöfe, Museen und Aussichtspunkte und sammelst Eindrücke statt Haken zu setzen. Zwischen Kopfsteinpflaster und georgischen Fassaden findest du schnell deinen Rhythmus – mal windig oben auf dem Hügel, mal windstill im Park, und immer nur wenige Gehminuten vom nächsten guten Kaffee oder einer Galerie entfernt. 🧭
Anreise & erste Anlaufstellen
Du landest am Edinburgh Airport (EDI) westlich der Stadt. Von dort bringt dich die Tram ohne Umstieg in die Innenstadt; sie fährt im dichten Takt und braucht in der Regel 30–35 Minuten bis St Andrew Square/Princes Street. Wenn du lieber im Bus sitzt, nimm den Airlink 100 zur Waverley Bridge – je nach Verkehr 25–35 Minuten. Taxis und Ride-Hailing stehen direkt vor dem Terminal bereit; je nach Tageszeit bist du in 25–35 Minuten im Zentrum. Reist du mit dem Zug, kommst du zentral an Waverley Station an: Von den Bahnsteigen aus bist du 5–8 Minuten bergauf auf der Royal Mile oder 3–5 Minuten bergab in den Princes Street Gardens. Haymarket bedient den Westend-Bereich – praktisch, wenn deine Unterkunft dort liegt.
Kommst du mit dem Auto, führen dich A1 oder A90 in die Stadt. Am entspanntesten stellst du den Wagen an Park-and-Ride-Plätzen oder in Rand-Parkhäusern ab und fährst die letzten Minuten mit Tram oder Bus weiter; im historischen Kern sind Stellplätze knapp und teuer. Für deine innere Karte hilft ein einfacher Rahmen: Das Castle sitzt oben am Westende der Old Town, der Holyrood Palace unten am Ostende, dazwischen verläuft die Royal Mile als Rückgrat. Einmal verortet, findest du viele Sehenswürdigkeiten in Edinburgh intuitiv wieder. 🧭
Vorwärtskommen in Edinburgh
In der City bist du zu Fuß am schnellsten. Die Distanzen sind kurz, die Höhenmeter überraschen eher: Zwischen Waverley, Royal Mile, Princes Street und National Museum brauchst du meist nur 5–15 Minuten. Wenn du Strecke machen willst, greifen Lothian Buses und Tram sauber ineinander. Du kannst kontaktlos mit Karte oder Smartphone zahlen; dank täglichem Fare-Capping deckelt das System automatisch deine Kosten – Einzeltickets musst du nicht planen. Für die „Hangkante“ gibt es keine Standseilbahn: zur Edinburgh Castle Esplanade steigst du ab Grassmarket 10–15 Minuten bergauf; auf Calton Hill sind es ab Princes Street 8–12 Minuten mit Stufen und kurzen Rampen.

Die Barrierefreiheit ist gemischt. Busse und Tram sind niederflurig, aber die Gassen der Old Town bringen Kopfsteinpflaster und stellenweise steile Abschnitte mit. Mit Kinderwagen oder Koffer wählst du besser die breiteren Routen über The Mound oder die North Bridge. Ein kleiner Kompass macht’s leicht: Old Town liegt südlich der Princes Street, New Town nördlich davon; Leith folgt flussabwärts und ist über den Water of Leith Walkway nahezu verkehrsfrei erreichbar – ideal für eine ruhige Stunde zwischen Stadt und Wasser. 🌿
Edinburgh ansehen & erleben
Beginne auf der Royal Mile zwischen Edinburgh Castle und Holyrood Palace. Du tauchst von Kirche zu Kirche, biegst in schmale Closes (Durchgänge) ab und stehst plötzlich in stillen Höfen, in denen nur Schritte und Möwen zu hören sind. St Giles’ Cathedral liegt wie ein Ruhepol mittendrin; ein kurzer Blick hinein lohnt auch dann, wenn du nur auf der Durchreise bist. Oben auf dem Castle bekommst du die großen Linien der Stadt: Dächer, Türme, dahinter der Firth of Forth – geh früh, dann ist die Esplanade noch ruhig und der Wind oft die einzige Begleitung. Zehn Minuten weiter westlich öffnet das National Museum of Scotland seine Hallen; hier rettest du dich bei Wetterwechseln elegant ins Trockene und wanderst zwischen Technik, Naturgeschichte und schottischem Alltag.
Für Kunst flanierst du über The Mound zur Scottish National Gallery und bleibst für eine Weile zwischen Turner, Raeburn & Co. Wenn du Porträts magst, geh 10–12 Minuten weiter in die New Town zur National Portrait Gallery; schon das Gebäude macht Eindruck, die Sammlung erzählt Geschichte in Gesichtern. Später am Tag nimmst du die Stufen auf Calton Hill: Das Licht wird weich, die Skyline legt sich wie ein Scherenschnitt vor den Himmel, und das Wasser des Firth blitzt zwischen den Häusern auf. Wer höher hinaus will, wählt Arthur’s Seat: ab Holyrood Park brauchst du je nach Route 30–45 Minuten hinauf. Oben pfeift fast immer der Wind – Jacke zu, Blick weit.
Ein anderes Tempo findest du am Wasser. In Leith reihen sich Bars und Restaurants an der Shore, und am Ocean Terminal liegt die Royal Yacht Britannia – ein kurzer Sprung in eine andere Ära. Dean Village erreichst du von der New Town in 15–20 Minuten: ein kurzer Abstieg, plötzlich Mühlenidylle, Brücken, Wasser, dann weiter am Water of Leith nach Stockbridge (mit Sonntagsmarkt) oder zurück Richtung Leith. Diese Wege sind fast ohne Verkehr, gut für zwischendurch und ideal, wenn du die Stadt für eine Stunde leiser drehen willst. 🧭

Jahreszeiten & Reisezeit
Mai bis September bringen lange Tage, viel Grün und oft 17–20 °C – perfekt für Hügel, Gärten und Uferwege. Im August ist Festival-Hochsaison: großartig, aber voll; sichere dir Unterkünfte früh und plane Wege mit Reserve, denn zwischendurch bleibst du gern stehen, weil irgendwo Musik oder Theater beginnt. Oktober liefert weiches Licht und goldene Parks; nach Regenschauern klärt die Luft schnell, und die Aussichtspunkte wirken noch schärfer.
Im Winter werden die Tage kurz (Dezember ~7 Stunden Licht), dafür bekommst du klare Blicke nach jedem Wetterwechsel und stimmungsvolle Abende in Pubs und Museen. Juni hält fast 17 Stunden Helligkeit bereit – morgens Castle oder Arthur’s Seat, abends Calton Hill funktioniert dann mühelos. Ganzjährig gilt: Schichten, eine winddichte Jacke und feste Sohlen zahlen sich aus; Kopfsteinpflaster und Graswege können rutschig sein, und Edinburgh spielt gern alle vier Jahreszeiten an einem Tag. 🌅
Feste, Kultur & Märkte
Edinburgh lebt von seinen Festivals und du merkst es an jeder Ecke. Im August überlagern sich Edinburgh International Festival, Fringe und das Royal Edinburgh Military Tattoo – Bühnen sitzen in Kellern, Hinterhöfen, Kirchen und auf der Castle-Tribüne; zwischen zwei Terminen läufst du oft nur ein paar Minuten. Plane Zeitpuffer ein, reserviere, wo es dir wichtig ist, und halte zwischendurch Ausschau nach Gratis-Previews auf kleinen Plätzen. Im Frühjahr wird’s experimenteller: Das Science Festival verteilt Workshops und Ausstellungen in Museen und Hallen, das Beltane Fire Festival auf Calton Hill bringt ein stimmungsvolles, abendliches Ritual mit Blick auf die Stadt. Im Spätsommer schiebt die International Book Festival Zelte und Bühnen in die Parks; Autor:innen-Gespräche sind oft schnell ausgebucht, Spontanplätze gibt es dennoch immer wieder.
Ab Ende November zieht Winterstimmung in die Princes Street Gardens: Lichterketten, Buden und eine Eisbahn bilden den Christmas Market, dazwischen kurze Aufwärmpausen in Galerien und Pubs. Hogmanay zu Silvester füllt dann Straßen und Plätze mit Konzerten und Feuerwerk – warm anziehen, Handschuhe einstecken und Wege früh planen. Für Frisches zwischendurch sind die Wochenmärkte ideal: der Edinburgh Farmers’ Market am Castle Terrace (Samstagvormittag) mit Käse, Backwerk und räucherigen Düften vom Grill, sowie der Stockbridge Market am Sonntag, wo du zwischen Brot, Suppen und kleinen Manufakturen eine gemütliche Runde drehst. 🧭

Ufer, Parks & kleine Pausen
Die Princes Street Gardens sind deine leise Tal-Passage zwischen Old und New Town: Rasen, Bänke, Castleblick und immer ein paar freie Meter zum Durchatmen. The Meadows liefern südlich der Altstadt weite Wiesen für Picknick, Jogging oder eine halbe Stunde Nichtstun; nördlich zeichnet der Inverleith Park die beste Skyline-Silhouette, besonders am späten Nachmittag. Wenn du die Stadt für eine Weile fast lautlos erleben willst, folgst du dem Water of Leith Walkway: Von Dean Village nach Leith brauchst du 60–90 Minuten, hörst Wasser und Blätter und triffst nur ab und zu auf eine Brücke oder ein Café am Weg.
Für Meer nimmst du den Bus nach Portobello Beach (20–30 Minuten): Promenade, Caféfenster, kaltes Wasser und ein klarer Horizont – ideal für einen späten Spaziergang. Cramond bringt ein kleines Abenteuer: Bei Ebbe führen Trittsteige hinaus zur Insel, doch die Flutzeiten musst du unbedingt prüfen, denn der Rückweg verschwindet rasch. Und wenn das Wetter springt (passiert oft): eine winddichte Schicht und feste Sohlen machen jeden Park- und Uferplan unkompliziert – die Wege bleiben kurz, die Blicke groß. 🌅🌿
Essen & abends raus
Essen in Edinburgh reicht vom Pub-Klassiker bis zur feinen New-Town-Küche. Probier das schottische Nationalgericht haggis – am besten als „haggis, neeps & tatties“ mit Steckrübe und Kartoffelstampf; die moderne Variante kommt oft als kleine Vorspeise oder vegetarisch. Daneben funktionieren fish & chips, eine dampfende Cullen skink (rauchige Fischsuppe) und herzhafte Pies fast zu jeder Tageszeit. Kaffee und bakes bekommst du an jeder zweiten Ecke; in der New Town sitzt du eleganter in hellen Cafés, die Old Town bleibt rustikaler mit kleinen Stuben zwischen Gewölben und Closes. Leith konzentriert die Restaurants am Wasser – gute Fischküche, moderne Bistros, Weinbars, alles fußläufig an der Shore.

Pubs findest du überall: Grassmarket für lebendige Abende mit Blick auf die Burg, Rose Street als klassische Pub-Meile, Leith Shore für ruhigere Runden. Viele Orte bieten Live-Musik am späteren Abend. Für schottische Whisky-Tastings hast du mehrere Wege: In Whisky-Bars bekommst du „Flights“ mit drei bis fünf Drams zum direkten Vergleich, oft nach Region sortiert (Highlands, Islay, Speyside). Entlang der Royal Mile findest du Tasting-Räume, in denen dir Personal den Einstieg erklärt – von Torfrauch bis Sherryfass. Wenn du eher Bier magst, ist Craft Beer in der Stadt ebenso präsent; Braukneipen liegen dicht, besonders rund um die New Town und Leith. Spät essen ist während der Festivals normal, sonst schließt die Küche vieler Pubs gegen 21–22 Uhr. Reservieren lohnt am Wochenende und im August; Kartenzahlung ist Standard, kontaktlos klappt fast immer. 🥃

Raus ins Umland
Mit dem Zug bist du schnell im Grünen oder an der Küste. North Berwick erreichst du in 30–35 Minuten: breiter Strand, Blick auf den Bass Rock und entspannte Cafés für den Rückweg. Stirling liegt 45–55 Minuten entfernt und kombiniert Burg, Wallace Monument und kurze Wege durch die Altstadt. Glasgow bist du in 50–60 Minuten – Architektur, Museen, lebendige Essensszene, ideal für einen Kontrasttag. Linlithgow ( 20–25 Minuten ) liefert eine Palastruine direkt am See und einen kompakten Rundgang ab Bahnhof.
Mit dem Bus erreichst du die Rosslyn Chapel in ~30–40 Minuten – filigrane Steinmetzarbeit, ruhig gelegen, gut für einen halben Tag. Wenn dir nach Hügeln ist, nimm die Pentland Hills ( 30–45 Minuten per Bus ): kurze Aufstiege, weite Blicke, Schafe als Publikum – feste Sohlen mitnehmen. In East Lothian warten Dünen und Links-Strände wie Gullane oder Yellowcraig; ein Tagesbogen aus Zug/Bus und kurzem Fußweg passt fast immer. Und wenn dich das Thema Whisky gepackt hat: Viele Destillerien der Lowlands erreichst du in ein bis zwei Stunden als Tagestrip; buch eine Tour mit Verkostung und lass das Auto stehen – so schmeckt’s entspannter und du kommst sicher zurück. 🧭

Praktisch & kleine Kniffe
Leitungswasser ist trinkbar, also nimm eine Flasche mit und fülle sie tagsüber nach – in Cafés klappt das freundlich, an Brunnen und in manchen Läden mit Refill-Hinweis ebenso. Im Nahverkehr bist du mit kontaktlos zahlen (Karte/Telefon) am bequemsten unterwegs; dank Tagesdeckel rechnet das System automatisch ab, Einzeltickets brauchst du kaum. Viele Museen – etwa das National Museum und die Häuser der National Galleries – sind in den Dauerausstellungen kostenfrei, perfekte Schlechtwetteranker und gute Stopps für eine halbe Stunde Wärme. Denk an Linksverkehr: beim Überqueren zweimal schauen, an Rolltreppen rechts stehen und links gehen – dann fließt der Strom. Drohnen bleiben wegen UK-Regeln und städtischer Verbotszonen in der Regel am Boden; Aussichtspunkte gibt es genug, von Calton Hill über Arthur’s Seat bis Blackford Hill. Nach Regen werden Kopfsteinpflaster und Stufen rutschig, also mit festen Sohlen gehen und auf steilen Closes den Handlauf mitnutzen. Praktisch sind außerdem eine wind- und regendichte Schicht statt Schirm (der klappt im Küstenwind gern um) sowie ein kleiner Stoffbeutel – Märkte und Shops verzichten oft auf Tüten. Steckdosen sind UK-Typ G; wenn du Geräte laden willst, pack einen Adapter ein. 🌦️

Kurz & knapp: Sicher unterwegs
Edinburgh wirkt ruhig und gut organisiert; in belebten Zonen hältst du Wertsachen nah am Körper, dann bleibt’s entspannt. Wind und Nässe nimmst du ernst – auf Hügeln und Küstenpfaden lieber in Schichten mit griffigen Schuhen. Ans Meer nur an ausgewiesenen Stellen; bei Cramond unbedingt die Tidezeiten prüfen, sonst liegt der Rückweg schneller unter Wasser als gedacht.
Warst du schon mal in Edinburgh? Was hast du alles erlebt und kannst du die Stadt empfehlen? Hattest du vielleicht sogar ein Whisky Tasting oder hast das schottische Nationalgericht Haggis probiert? Teile gerne deine Erfahrungen und Eindrücke in den Kommentaren.