Die schönsten Orte in Ungarn: von der weiten Puszta über Weinlandschaften bis nach Budapest und an den Balaton

Luftaufnahme von Pécs mit beleuchtetem Dom und TV-Turm am Mecsek.

Von Budapest bis an den Balaton: Barockstädte, Weinlandschaften und Lieblingsplätze in Ungarn 🇭🇺

Ungarn verbindet Donau-Metropole, weite Puszta, Thermen, Barockstädte und Weinlandschaften auf kurzer Distanz. Als Reiseziel ist es ideal für City-Breaks, Roadtrips und entspannte Badetage: morgens Budapest mit Jugendstilbädern und Ruinenbars, mittags Segeln oder Radeln am Balaton, abends Kellerverkostungen in Tokaj oder Eger.

Weitwinkelblick auf Budapest mit der Kettenbrücke über die Donau, dem ungarischen Parlament und historischen Fassaden bei blauem Himmel.
Budapest – Panorama mit Széchenyi-Kettenbrücke und Parlamentsgebäude an der Donau. – Bildnachweis: Anton Aleksenko – iStock-ID: 2222649503

Die Anreise und Wege vor Ort sind unkompliziert: MÁV-Züge und Volánbusse takten dicht, Autobahnen (u. a. M1/M7) verbinden Hauptstadt, See und Südwesten, und historische Thermalbäder wie Széchenyi, Gellért, Hévíz oder Miskolctapolca bieten wohltuende Pausen. Zwischen Szentendre, Esztergom und Győr locken barocke Plätze, in Pécs trifft römisches Erbe auf mediterranes Flair, und in der Hortobágy-Puszta zeigen Csikós-Reiter alte Reitkunst. Kulinarisch reichen Gulyás, Paprikahuhn und Lángos bis zu zarten Somlói-Galuskas; in csárda-Wirtshäusern und modernen Bistros wird herzhaft gekocht, während Winzer an Balatonfüred, Villány oder rund um Szekszárd elegante Weiß- und charaktervolle Rotweine einschenken – kurze Distanzen, viel Abwechslung, und eine Gastfreundschaft, die Traditionen lebendig hält. 🇭🇺

Budapest – Hauptstadt der Bäder und Brücken

Budapest zählt rund 1,7 Mio. Einwohner und spannt sich mit Buda-Hügeln und Pest-Boulevards beidseits der Donau. Wahrzeichen wie Parlament, Fischerbastei, Burgviertel, die Kettenbrücke und die Prachtachse Andrássy út treffen auf Jugendstil-Thermalbäder (Széchenyi, Gellért) sowie Ruinenbars in alten Hofhäusern.

Die Fischerbastei (Halászbástya) in Budapest mit Treppen, Türmen und neoromanischen Arkaden im Burgviertel.
Budapest – Fischerbastei im Burgviertel bei goldenem Morgenlicht – Bildnachweis: Vladislav Zolotov – iStock-ID: 1758404715

Vorankommen ist unkompliziert: Metró (M1–M4), die großen Tram-Linien 4/6, Vorortbahnen (HÉV), Leih-Räder und dichte Busnetze verbinden die Viertel; zum Flughafen BUD fährt der 100E-Express (alternativ 200E + M3). Fernzüge knüpfen Budapest direkt an Wien und Bratislava an, Schiffsfahrten auf der Donau setzen glitzernde Akzente am Abend. Für Ausflüge bieten sich Szentendre im Donauknie, Esztergom mit Basilika und die Wälder der Buda-Hügel (z. B. Normafa, János-hegy) an; eine Lichterfahrt auf der Donau zeigt die Stadt wie auf einer Bühne. Beste Reisezeit sind Frühling und Herbst mit mildem Licht; der Sommer ist lebhaft und warm, der Winter romantisch mit Bädern und Märkten. Kulinarisch lohnen Lángos, Paprikahendl und Dobostorte – zum Anstoßen passt ein Glas Tokaji.

Ungarisches Parlamentsgebäude in Budapest am Donauufer, Panoramaansicht
Budapest, Parlamentsgebäude an der Donau – Bildnachweis: Kateryna Kolesnyk – Stock-ID: 1205324872

Balaton – Tihany, Balatonfüred und Siófok am „ungarischen Meer”

Der Balaton-Bogen vereint drei Stimmungen auf kurzer Strecke: das ruhige Klosterdorf Tihany (~1.500 Ew.) mit Abtei, Lavendelfeldern und Panoramablick über die Bucht; das elegante Balatonfüred (~13.000) mit Kurtradition, Tagore-Promenade, Villen und Seebädern; und Siófok (~25.000) mit langen Stränden, Badepiers und abendlicher Promenaden-Atmosphäre. Die Anreise ist unkompliziert: MÁV-Fernzüge und -Regionallinien fahren ab Budapest Déli/Keleti in rund 1–2½ Stunden an Seeorte, Volánbusse schließen Lücken, die Fähre Tihany–Szántód verbindet Nord- und Südufer, und Radverleihe sind in fast jedem Ort präsent. Der 210-km-Radweg „Balaton körút“ umrundet den See; wer nur Etappen fahren möchte, kombiniert Abschnitte mit Bahn oder Schiff.

Luftaufnahme von Tihany mit der barocken Benediktinerabtei (Doppelturm), roten Ziegeldächern und dem türkisblauen Balaton im Hintergrund.
Tihany – Benediktinerabtei über dem Balaton – Bildnachweis: ZoltanGabor – iStock-ID: 1030770846

Vor Ort wechseln Seezeit und Landlust: vormittags baden, segeln, SUP oder Tretboot; nachmittags Promenadenbummel mit Eis, abends Terrassenlokale mit Blick auf kupferne Sonnenuntergänge. Am Südufer locken flache, familienfreundliche Strände; das Nordufer punktet mit Wein- und Vulkankegeln – etwa Badacsony, wo Kellereien Olaszrizling und Kéknyelű einschenken. Für Ausflüge bieten sich der Hévíz-Thermalsee, der Tapolca-Höhlensee, das Schutzgebiet Kis-Balaton und kurze Wanderungen im Balaton-Oberland-Naturpark an.

Aussichtspunkt in Balatonfüred mit Steinmauer und Sitzbänken im Vordergrund; darunter Baumkronen, dahinter der türkisfarbene Balaton mit einem weißen Segelboot und sanften Hügeln mit Ortschaften am gegenüberliegenden Ufer.
Balatonfüred – Blick über den Balaton – Bildnachweis: ZenitX – iStock-ID: 2162010691

Beste Reisezeit ist Mai bis September; im Juli/August ist es lebhaft, während Mai/Juni und September warmes Wasser, freie Liegen und entspanntes Flair vereinen. Kulinarisch stehen Halászlé (Fischersuppe), gegrillter Zander, Räucherfisch und Somlói-Nockerl auf den Karten – dazu ein Glas vom Nordufer, und der Abend gehört dem See.

Eger – Barockstadt mit einer wunderschönen Burg 🍷

Eger (ca. 53.000 Ew.) ist überschaubar, elegant und bequem zu Fuß zu entdecken: pastellfarbene Fassaden, stille Innenhöfe und Plätze, auf denen abends Musiker spielen. Wahrzeichen sind die Burg mit ihren Museumsräumen und Mauerrundgängen, das schlanke Minarett, die Kathedrale und das Lyzeum mit historischem Observatorium; dazwischen liegen Cafés, Konditoreien und kleine Läden. Entspannt badest du in den Thermen – vom Türkischen Bad mit Kuppeln bis zu modernen Anlagen – ideal nach Stadtspaziergang oder Weintour.

Historische Kanone auf der Burg Eger, Blick auf Altstadt mit Minoritenkirche und Basilika.
Eger – Burg mit Kanone im Abendlicht – Bildnachweis: Xantana – iStock-ID: 1440344669

Die Anreise ab Budapest gelingt per InterCity bis Füzesabony und kurzer Regionalzug-Weiterfahrt nach Eger; alternativ fahren Fernbusse mehrmals täglich. Vor Ort kommst du zu Fuß weit, ergänzt durch Stadtbusse oder kurze Taxistrecken; wer mit dem Auto anreist, wählt Parkzonen am Rand der Altstadt. Für genussvolle Stunden führt kein Weg am „Tal der schönen Frauen“ (Szépasszonyvölgy) vorbei: Dutzende Weinkeller schenken Egri Bikavér und frische Weißweine aus, oft mit Brot, Käse und regionalen Häppchen – am besten nachmittags beginnen und den Abend langsam ausklingen lassen.

Ringsum wartet viel Natur: In den Bükk-Bergen findest du Schattenwälder, Aussichtspunkte und leichte bis sportliche Wanderwege; beliebte Ziele sind Höhlen, Lehrpfade und Picknickplätze in klaren Tälern. Nur wenige Kilometer westlich beeindruckt Egerszalók mit weißen Kalkterrassen und großem Thermenkomplex; nahegelegene Orte wie Demjén oder Noszvaj ergänzen das Wellness- und Ausflugsangebot. Frühling und Herbst bieten mildes Licht und ruhige Gassen, Sommerabende füllen Plätze und Keller mit Atmosphäre, und im Winter haben Bäder, Konditoreien und kleine Adventsmärkte ihren besonderen Reiz.

Panorama von Eger mit der barocken Minoritenkirche vorn und der Basilika im Hintergrund.
Eger zeigt seine barocke Altstadt und die Basilika – Bildnachweis: Ekaterina_Polischuk – iStock-ID: 1189899422

Kulinarisch passen zu Egri Bikavér kräftige Klassiker wie gefüllte Paprika, Pörkölt oder Ente; süß schließen Somlói-Nockerl oder Strudel den Abend. Praktisch: bequeme Schuhe für Kopfsteinpflaster, eine leichte Jacke für Burg- und Höhenblicke, und etwas Bargeld für kleinere Keller und Marktstände – so wird Eger zur kompakten Etappe aus Geschichte, Genuss und warmen Quellen.

Pécs – römisches Erbe, osmanische Spuren & Keramikglanz 🏺

Am Fuß des Mecsek entfaltet Pécs (rund 140.000 Ew.) mediterranes Stadtgefühl: römisch-frühchristliche Grabkammern (UNESCO), die Moschee des Pascha Qasim am Széchenyi tér, elegante Plätze, Laubengänge und das Zsolnay-Kulturviertel mit Werkstätten, Galerien und Jugendstil-Keramik. Museen (u. a. Kathedrale mit Schatzkammer, Csontváry-Sammlung, Vasarely-Museum), Keramik-Architektur und Cafés geben der Stadt ein ruhiges, sonnendurchflutetes Tempo – perfekt für Flanieren zwischen Höfen, Brunnen und Parks.

Die Anreise gelingt ab Budapest per InterCity in etwa 2½–3 Stunden; Fernbusse sind eine Alternative. Vor Ort kommst du viel zu Fuß voran, ergänzt durch Stadtbusse und Leih-Räder; die Altstadt ist kompakt, Wege sind kurz, und schattige Plätze laden zu Pausen ein. Wer mit dem Auto anreist, nutzt Parkzonen am Rand und bummelt hinein.

Luftaufnahme von Pécs mit beleuchtetem Dom und TV-Turm am Mecsek.
Pécs – Dom und Mecsek im Abendlicht – Bildnachweis: csakisti – iStock-ID: 914018710

Zu den Höhepunkten zählen die römisch-frühchristliche Nekropole mit Besucherzentrum (Cella Septichora), die Kathedrale Sankt Peter und Paul, die ehemalige Moschee des Pascha Qasim (heute Kirche), Káptalan-Straße mit kleinen Museen sowie das Zsolnay-Viertel: historische Brennöfen, Design-Shops, Ateliers und die berühmte Eosin-Glasur erzählen Industrie- und Kunstgeschichte. Abends füllen Straßenmusik und Terrassen die Plätze; ein Espresso oder Fröccs (Weinschorle) macht den Übergang in die Dämmerung leicht.

Ausflüge führen in die Villány-Weinregion (kräftige Rotweine, charaktervolle Kellerzeilen in Villány, Villánykövesd, Palkonya), zu den Orfű-Seen zum Baden, Paddeln und Tretbootfahren oder in die Mecsek-Höhen: kurze Gipfeltouren zum TV-Turm auf dem Misin-tető, zu Aussichtspunkten bei Tettye und zur Tropfsteinhöhle von Abaliget. Wer Wellness sucht, findet Thermal- und Erlebnisbäder in Pécs und Umgebung – ideal nach Museums- oder Weintagen.

Beste Reisezeit: April–Juni sowie September–Oktober, wenn milderes Licht die Plätze glänzen lässt; Sommer ist lebhaft und warm, Winter ruhig mit Museen, Bädern und stimmungsvollen Innenhöfen. Kulinarisch warten pogácsa (herzhafte Brötchen), süße Rétes-Varianten und kräftige Rotweine aus Villány; zum Abschluss passt ein Spaziergang über den beleuchteten Széchenyi tér – eine Stadt zwischen Geschichte, Handwerk und südlichem Laissez-faire.

Szeged – Stadt der Sonne ☀️

Szeged (etwa 160.000 Ew.) legt sich weit und hell an die Tisza: breite Uferpromenaden, der große Domplatz mit der Votivkirche, dazwischen reich verzierte Jugendstil-Fassaden, Innenhöfe und Cafés. Das Zentrum ist kompakt und gut zu Fuß zu erkunden; Straßenbahnen und Trolleybusse verbinden Bahnhof, Altstadt und Wohnviertel, Radwege ziehen sich entlang der Theiß und in Seitenstraßen – ideal für kurze Wege zwischen Markt, Museum und Eisdiele. Architektur-Fans steuern den Reök-Palast, die Klinyich-Gasse und Bürgerhäuser mit floralen Keramikdetails an; wer auftanken will, findet in den städtischen Thermal- und Erlebnisbädern entspannte Pausen. Am Mars tér versammelt sich der Wochenmarkt mit Obst, Gemüse und Paprika in allen Schattierungen, während am Ufer am späten Nachmittag Spaziergänger, Ruderer und Familien das goldene Licht nutzen.

Luftaufnahme mit Votivkirche, Domplatz und Theißbrücke bei Sonnenuntergang
Szeged – Domplatz und Theiß im Abendlicht – Bildnachweis: csakisti – iStock-ID: 1197363606

Die Anreise ist unkompliziert: Das MÁV-Netz bindet Szeged über Budapest (Nyugati) und Zwischenstädte wie Kecskemét an; je nach Verbindung dauert die Fahrt grob zwei bis zweieinhalb Stunden. Fernbusse ergänzen den Takt, vor Ort sind Tickets für Tram/Trolley an Automaten, Kiosken oder per App erhältlich; viele Hotels liegen fußläufig zur Altstadt. Im Sommer wird’s kontinental-warm – Schatten auf Plätzen und Arkaden ist reichlich –, im Winter ruhig und klar, mit weihnachtlich beleuchteten Straßen und Museen als Rückzugsort.

Für Ausflüge lohnt der Ópusztaszer-Nationalgedenkpark mit Freilichtmuseum, Panoramabild und Reitertraditionen; westlich lockt die Mórahalom-Therme mit Innen- und Außenbecken, Saunen und Wellness. Naturfreunde steuern die Pusztalandschaften im Nationalpark Kiskunság an: Salzsteppen, Vogelreviere, endloser Himmel – am besten frühmorgens oder zum Sonnenuntergang. Wer nah bleiben will, findet am Flussufer kleine Stadtstrände, Bootsverleihe und Radschleifen durch Auenwälder.

Kulturell schlägt das Herz im Sommer am Dom: Die Open-Air-Festspiele verwandeln den Platz in eine Bühne für Oper, Musical und Schauspiel; dazu kommen Weinfeste, Paprika- und Handwerksmärkte, die Plätze, Gassen und Ufer beleben. Die beste Reisezeit sind Frühling und Herbst – mildes Licht, lange Abende, viel Außenleben –, doch auch der Sommer lohnt mit Festivals und Flussszenen (und einer Siesta im Schatten). Kulinarisch führt kein Weg an Szegedi Halászlé vorbei: rotgoldene Fischsuppe mit würziger Paprika, serviert mit frischem Weißbrot; dazu passen Pick-Salami, gefüllte Paprika oder ein süßer Teller Somlói galuska – und ein Spaziergang am Wasser, wenn die Stadt im Abendlicht noch sonniger wirkt.

Rote Fischsuppe mit großem Fischstück in einem Teller.
Szegedi Halászlé – paprikascharfe Fischsuppe aus Szeged – Bildnachweis: AliSta21 – iStock-ID: 495748209

Ungarns schönste Orte liegen näher beieinander, als die Karte vermuten lässt, und sind mit Bahn, Fernbus und gut ausgebauten Landstraßen rasch verbunden 🚆. Wer zwei bis drei Basen wählt – etwa Budapest als Kulturpol, den Balaton fürs Wasser und eine Barockstadt wie Eger oder Pécs – erlebt in wenigen Tagen große Architektur, Thermen, Märkte und ruhige Uferpromenaden. Der Rhythmus passt fast überall: vormittags Museum, nachmittags Bad oder Parkspaziergang, abends Kellerverkostung oder Konzert auf dem Platz; Zwischendurch sorgen Konditoreien, Csárda-Wirtshäuser und Wochenmärkte für kurze, leckere Stopps. Frühling und Herbst bringen mildes Licht und angenehme Temperaturen, im Sommer pulsen Festivals am See und an Flüssen, im Winter trägt die Badekultur durch graue Tage. Kulinarisch führt Paprika den roten Faden, doch regionale Weinberge und Süßspeisen setzen je nach Etappe eigene Akzente – am Balaton weiß, in Villány rot –, während Spaziergänge an Seepromenaden den Tag sanft ausklingen lassen.

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