Deutschland im Herbst: Diese 5 Ziele musst du erleben!

Luftaufnahme des Schlosses auf einem Hügel mit der Stadt und Harzer Hügeln im Hintergrund.

Goldene Jahreszeit in Deutschland: 5 Herbstziele – von Weinbergen und Felswelten bis Schwarzwaldgipfeln und Kahnfahrten

Der deutscher Herbst leuchtet in Rot, Gelb und Kupfer, und genau dann werden Wege ruhiger, Menüs kräftiger und Städte weicher im Licht. Zwischen Weinbergen, Mittelgebirgen und Flusstälern findest du Ziele, die du bequem per Fern- und Regionalzug erreichst und vor Ort entspannt zu Fuß, mit dem Rad, per Kahn oder per Schiff erkundest. Die Luft ist klar, der Duft von feuchtem Laub mischt sich mit Most und gerösteten Kastanien, und die Abende laden zu warmen Stuben mit Kerzenschein ein.

Panoramablick auf Frauenkirche, Brühlsche Terrasse und Elbeschiffe in Dresden.
Elbpanorama mit Dresdner Altstadt im warmen Licht – Bildnachweis: : aletheia97 – iStock-ID: 2194225869

Plane deine Tage mit Blick auf das kürzer werdende Licht: früh starten, mittags pausieren, und zum Sonnenuntergang an Aussichtspunkte, Brücken oder Rebhänge kehren – die goldene Stunde macht Fotos samtig. Auf dem Wasser lohnen Rhein- oder Mosel-Schifffahrten, in den Weinregionen locken Federweißer, Zwiebelkuchen und kleine Feste, und in den Mittelgebirgen warten Panoramarouten, Felsenpfade und Baumwipfelpfade. Wer es gemütlich mag, setzt auf Thermen und Kurorte; wer aktiv unterwegs ist, kombiniert Flussradwege mit kurzen Wanderungen zu Burgen und Aussichtstürmen.

Pack feste, rutschfeste Schuhe, eine Regenjacke, Schichten gegen Wind und Nebel, Mütze und Handschuhe für kühle Morgen sowie eine Thermoskanne für Tee oder Kaffee. Prüfe saisonale Öffnungszeiten von Burgen, Seilbahnen und Museen, reserviere an Wochenenden Tische in beliebten Weinstuben und buche Unterkünfte nah am Zentrum, damit du abends zu Fuß zurückspazieren kannst. Mit ein wenig Wetterflexibilität, warmem Proviant im Rucksack und Lust auf Kürbis, Pilze und Zwiebelkuchen wird aus jeder Etappe eine kleine Herbstgeschichte – vom ersten Nebelschleier bis zum letzten Blatt, das vor dir zu Boden segelt.

Dresden & Sächsische Schweiz

Dresden empfängt dich mit barocker Pracht am Fluss und einem Elbpanorama, das im Herbst besonders weich leuchtet. In der Stadt leben rund 560.000 Menschen, und zwischen Frauenkirche, Residenzschloss, Zwinger und Semperoper verdichten sich Geschichte, Kunst und Musik auf kurzen Wegen. Entlang der Brühlschen Terrasse und der Elbterrassen spazierst du mit Blick auf Schiffe, Brücken und die breiten Uferwiesen.

Die Semperoper in Dresden steht am Theaterplatz, rechts das bronzene Reiterstandbild auf weitem Kopfsteinpflaster.
Semperoper und Reiterdenkmal im warmen Abendlicht – Bildnachweis: : mot1963 – iStock-ID: 177500390

Die Anreise ist unkompliziert. Du fährst per ICE oder IC direkt bis Dresden Hauptbahnhof oder fliegst zum Flughafen DRS und wechselst auf die S-Bahn in die Innenstadt. In die Felswelt der Sächsischen Schweiz gelangst du mit der S-Bahn Richtung Bad Schandau und Schöna; von dort starten Busse, Wanderwege und die historische Kirnitzschtalbahn. Im Oktober ziehen morgens oft Nebelschleier über die Elbe und lichten sich bis Mittag zu klarer Fernsicht.

In Dresden selbst kombinierst du Kultur und Flussszenen. Du betrittst die Frauenkirche, blickst in die Kuppel und wechselst hinüber ins Residenzschloss zum „Grünen Gewölbe“. Danach schlenderst du durch den Zwingerhof, hörst Straßenmusik am Theaterplatz und nimmst am Abend eine Vorstellung in der Semperoper mit. Wer moderne Kontraste mag, besucht die Neustadt mit Ateliers, Kneipen und kleinen Bühnen; für einen entspannten Abschluss lockt die Elbwiese mit Picknick und Blick auf die Silhouette.

Im Elbsandsteingebirge wartet die Felskulisse. Du steigst zur Basteibrücke und blickst tief auf die Schlucht der Elbe, wanderst über Leitern und Pfade an den Schrammsteinen oder folgst dem Wasser durch die Kirnitzschklamm. Feste Schuhe, Wasser und wetterfeste Kleidung zahlen sich aus, denn Stufen sind feucht und Wege teils ausgesetzt. Als Zeitreise empfiehlt sich die Festung Königstein auf dem Tafelberg; der Rundgang verbindet Ausblicke und Geschichte. Auf der Elbe selbst erlebst du die Landschaft gemächlich an Bord der historischen Raddampfer.

Luftaufnahme des Dresdner Weihnachtsmarkts am Altmarkt mit Baum, Buden und Riesenrad in der Dämmerung.
Lichtermeer auf dem Dresdner Striezelmarkt – Bildnachweis: : aletheia97 – iStock-ID: 2219764580

Der Herbst liefert die schönsten Ausflüge. Zwischen Dresden und Radebeul verfärben sich die Weinhänge golden, und Winzerhöfe öffnen Straußwirtschaften. Eine Dampferfahrt flussaufwärts zeigt Burgen, Felsen und Wälder im Kupferton, während die Kirnitzschtalbahn dich klappernd zum Lichtenhainer Wasserfall bringt. Wer länger bleibt, kombiniert Bad Schandau, Rathen und Kurorte zu einer kleinen Mehrtagestour mit Hütte, Hotel oder Pension.

Zum Essen passt Sächsisches mit süßer und herzhafter Note. Du probierst Eierschecke in einem der Kaffeehäuser, isst Quarkkäulchen mit Apfelmus oder bestellst Sauerbraten mit Rotkohl und Klößen. Im Glas stehen Elbtal-Weine wie der duftige Goldriesling, und zur Weinlese schmecken Federweißer und Zwiebelkuchen besonders gut. Später wärmt ein Kräuter oder ein Tee, während über der Elbe die letzten Nebelfetzen ziehen. So verbindet Dresden die Bühne der Stadt mit der Wildheit der Felsen – und macht den Herbst zum idealen Reisezeitfenster.

Freiburg & Schwarzwald

Freiburg im Breisgau zählt rund 230.000 Einwohner und gilt als sonnige Universitätsstadt mit kurzer Taktung zwischen Altstadt, Rebhängen und Wald. Zwischen Münster, Marktplatz und den schmalen Bächle entdeckst du Gassen mit Laubengängen, kleine Röstereien und den täglichen Markt, auf dem die „Lange Rote“ genauso lockt wie Käse aus dem Hochschwarzwald. Abends füllt sich die Riva an der Dreisam, und in Vierteln wie Vauban mischt sich ökologische Architektur mit studentischem Leben.

Die Anreise gelingt bequem per ICE bis Freiburg Hbf; wer fliegt, landet meist in Basel (MLH/BSL) und fährt weiter per Bahn. In die Berge tragen dich Regionalzüge und Busse, allen voran die Höllentalbahn Richtung Hinterzarten und Titisee. Viele Orte bieten Gästekarten mit ÖPNV-Vorteilen, sodass du Wanderstart und -ziel flexibel legen kannst. Wer Aussicht sucht, nimmt die Seilbahn auf den Schauinsland, spaziert über den Kamm und blickt von der Plattform bis zu Vogesen und Alpen.

Der gotische Sandstein-Dom ragt mit spitzem Turm über die Dächer und wird von Bäumen gerahmt.
Freiburger Münster mit filigranem Turm – Bildnachweis: : xbrchx – iStock-ID: 2202893759

In der Altstadt führt kein Weg am Münster vorbei: Der Turm ragt filigran über den Platz, der mittägliche Markt duftet nach Kräutern, Trauben und Flammkuchen, und in den Höfen der Handwerkerstraßen blinken Glas und Kupfer. Ein Abstecher auf den Schlossberg mit der Bergbahn eröffnet Stadt- und Rebenblicke; unten laden Biergärten und Vinotheken zum Probieren ein. Vor der Tür beginnt der Schwarzwald mit Kastanienhainen, Reben und Panoramawegen – am Feldberg glitzert oft früher Schnee, während im Kaiserstuhl die Weinberge golden aufleuchten.

Herbst ist Wander- und Genusszeit. Winzerwanderungen führen durch Terrassen und Lösshohlwege, Kastanienfeste servieren geröstete Maronen, und Schluchten wie die Ravenna- oder Wutachschlucht rauschen besonders eindrucksvoll nach Regen. Wasserfälle in Triberg, stille Ufer am Schluchsee oder der Titisee mit Booten und Uferwegen füllen den Nachmittag, bevor die goldene Stunde die Rebhänge weich färbt. Wer es sportlich mag, kombiniert Höhenwege mit Talfahrten per Bus; wer gemütlich reist, plant Thermenpausen in Bad Krozingen oder Badenweiler ein.

Eine lange Fußgänger-Hängebrücke überspannt ein grünes Schwarzwaldtal am Todtnauer Wasserfall.
Schwebende Hängebrücke am Todtnauer Wasserfall im Schwarzwald – Bildnachweis: : Unaihuiziphotography – iStock-ID: 2187542195

Auf den Tellern trifft Deftiges auf Regionales: Flammkuchen mit Zwiebeln und Speck, Käsespätzle, Forelle „Müllerin“ und ein einfaches Speckbrot als Vesper. Dazu passen Gutedel aus dem Markgräflerland, Grauburgunder oder ein kühler Spätburgunder; zur Lesezeit gibt es „Neuen Süßen“ mit Zwiebelkuchen. Zum Abschluss eignet sich Schwarzwälder Kirschtorte, gern mit einem kleinen Kirschwasser, bevor du durch die stillen Gassen zurück zum Hotel schlenderst und den Laubduft des Abends einatmest.

Trier & Mosel

Trier zählt rund 110.000 Einwohner und erzählt an jeder Ecke römische Geschichte: Die Porta Nigra, die Kaiserthermen, das Amphitheater und die Aula Palatina führen dich durch zwei Jahrtausende, während Dom und Liebfrauenkirche das Mittelalter ergänzen. Entlang der Mosel wechseln sich Gassen, Uferpromenaden und Winzerhöfe ab, und in der klaren Herbstluft glänzen Rebenhänge wie Goldfolie.

Historischer Platz mit bunten Bürgerhäusern, Marktkreuz und St.-Gangolf-Kirchturm.
Trierer Hauptmarkt mit St.-Gangolf-Turm – Bildnachweis: : Haidamac – iStock-ID: 2175673238

Die Anreise ist bequem: Du fährst mit IC/RE via Koblenz oder Saarbrücken direkt nach Trier; von den Drehkreuzen Frankfurt (FRA) oder Luxemburg (LUX) geht es weiter per Bahn. Moselorte wie Cochem, Traben-Trarbach oder Bernkastel-Kues erreichst du über die Moselstrecke; vor Ort verbinden Regionalbusse Weinorte und Aussichtspunkte, und Ausflugsschiffe legen an zentralen Promenaden an.

Vor Ort erlebst du Kontraste auf kurzen Wegen. Morgens spazierst du durch die Altstadt, steigst in die römischen Bauten hinab und gönnst dir anschließend einen Kaffee auf dem Hauptmarkt. Danach lockt der Moselradweg – flach, aussichtsreich und ideal für gemütliche Etappen zwischen Weinbergen und Wasser. Aussichtspunkte wie der Calmont über Bremm oder die berühmte Moselschleife bei der Marienburg liefern große Panoramen; im warmen Nachmittagslicht wirken die Terrassenhänge besonders plastisch.

Im Herbst gehört ein Abstecher zu Weinfesten und Straußwirtschaften dazu: Du probierst Federweißer mit Zwiebelkuchen, schlenderst durch Innenhöfe und hörst Winzern beim Erzählen zu. Als Tagesausflug bieten sich Burg Eltz (zauberhaft im Morgennebel), die Reichsburg Cochem, Jugendstil-Keller in Traben-Trarbach oder die römische Villa Borg im Saarland an. Wer es aktiv mag, wandert auf Hangwegen durch den Nebel in die Sonne; wer es ruhig mag, nimmt das Schiff am Vormittag, wenn die Mosel noch dampft.

Weitblick auf eine Moselbiegung mit steilen Rebhängen und Dörfern am Ufer.
Moselschleife in goldenen Weinbergen – Bildnachweis: : Nachteule – iStock-ID: 2191400579

Kulinarisch trifft Deftiges auf Regionales: Flammkuchen, Wildgerichte, Winzersuppen und herbstliche Pilze passen perfekt nach einem kühlen Tag am Fluss. Im Glas dominiert Riesling – von kristalltrocken bis edelsüß – daneben Elbling aus dem Oberen Moseltal, spritziger Sekt oder ein Glas Viez aus der Nachbarschaft. Reserviere an Wochenenden früh, pack eine leichte Jacke für Uferabende ein und plane deine Runde so, dass du den Sonnenuntergang über den Reben erlebst – genau dort wird aus Geschichte, Landschaft und Wein ein einziger, langer Herbstmoment.

Wernigerode & Harz

Wernigerode zählt rund 34.000 Einwohner und wirkt mit seinem bunten Fachwerk wie ein Märchenbuch am Nordrand des Harzes. Das Rathaus mit seinen spitzen Türmen bildet die Bühne, darüber thront das Schloss auf einem bewaldeten Hügel und öffnet den Blick in farbige Harzwälder. Im Herbst leuchten Buchen gold, Lärchen kupfern und Fichten tiefgrün, und in den Gassen duftet es nach Kaffee und frischem Kuchen.

Die Anreise ist unkompliziert. Du fährst mit Regionalzügen aus Hannover, Magdeburg oder Halberstadt, das nächste ICE-Drehkreuz ist Hannover. Vor Ort verbinden Busse und die Harzer Schmalspurbahnen die Orte im Umland. Wer mit dem Auto kommt, parkt am Rand und geht die letzten Meter zu Fuß, denn Kopfsteinpflaster und enge Altstadtgassen sind zu schön, um sie nur zu durchfahren.

Nahaufnahme des Granitsteins mit Metalltafel „BROCKEN 1142 m“ im Winterlicht.
Brocken-Gipfelstein mit Höhenangabe – Bildnachweis: : :EyeEm Mobile GmbH – iStock-ID: 2164762336

In der Stadt selbst führen kurze Wege zu großen Bildern. Du startest auf dem Marktplatz, schaust ins Rathaus, bummelst an Konditoreien vorbei und steigst hinauf zum Schloss, dessen Rundgang Ausblicke bis zum Brocken schenkt. Unten verlocken Manufakturen, kleine Museen und Hofläden, und auf kurzen Spazierwegen erreichst du ruhige Parkbänke mit Laubteppich unter den Schuhen.

Der Nationalpark Harz beginnt praktisch an der Stadtgrenze. Auf gut markierten Wegen wanderst du durch Buchen, Fichten und Hochmoore, und bei Nebel wirkt der Wald plötzlich geheimnisvoll. Ein Höhepunkt ist die Fahrt mit der Brockenbahn: Der historische Dampfzug schnauft durch Lärchengold und bringt dich auf den höchsten Gipfel Norddeutschlands. Oben ist es deutlich kühler und windiger, also pack eine Jacke ein und plane Zeit für den Rundweg über die Granitblöcke.

Für herbstliche Ausflüge bieten sich das Ilsetal mit dem Heinrich-Heine-Weg, die markanten Felsriffe der Teufelsmauer bei Blankenburg und die Rappbodetalsperre mit der spektakulären Hängebrücke an. Wer lieber ruhig genießt, setzt auf eine kleine Kaffeepause in Schierke, besucht die Glasmanufaktur oder sammelt Stempel für die „Harzer Wandernadel“. Bei klarer Sicht lohnt der Abendspaziergang zurück in die Altstadt, wenn Laternen und Schaufenster warmes Licht auf das Fachwerk werfen.

Luftaufnahme des Schlosses auf einem Hügel mit der Stadt und Harzer Hügeln im Hintergrund.
Schloss Wernigerode über der Stadt im Abendrot – Bildnachweis: : Votimedia – iStock-ID: 1347251788

Auf den Tellern stehen Regionalklassiker. Du probierst Harzer Käse mit Kümmel, herbstliche Pilzgerichte, Wild aus den Wäldern oder – je nach Saison – Grünkohl mit Beilagen. Dazu passen Harzer Biere, Apfelmost oder ein wärmender Kräuter wie Schierker Feuerstein nach der Tour. Zum süßen Finale eignet sich Baumkuchen aus der Konditorei, bevor du durch die kühlen Gassen zurück zur Unterkunft schlenderst.

Praktisch hilft ein Lagenlook mit Mütze und Handschuhen für windige Gipfel, feste Schuhe für Wurzeln und Steinstufen und eine Taschenlampe für frühe Dämmerung. Prüfe die Wetterlage am Brocken, reserviere bei Bedarf Plätze im Dampfzug und starte Touren am Vormittag, wenn die Pfade noch leer sind. So verbindest du Altstadtflair, Waldstille und Gipfelmomente zu einem Harz-Herbst, der lange nachwärmt.

Ein dampfender Zug mit roten Wagen fährt durch dichten Nadelwald im Harz.
Harzer Schmalspurbahn auf der Waldkurve – Bildnachweis: : DR pics24 – iStock-ID: 1257525561

Spreewald & Lübbenau

Lübbenau zählt rund 17.000 Einwohner und bildet das Tor zu einem Wasserlabyrinth aus Fließen, Holzbrücken und Streuobstwiesen, in dem Ahorn, Erle und Weiden ihr Herbstgold im Wasser spiegeln. Besonders still wird es jetzt, wenn die Kahnfahrten fast lautlos über schmale Kanäle gleiten und nur das Schieben der Staken, Vogelrufe und Blätterrauschen zu hören sind. Das verzweigte Netz gehört zum Biosphärenreservat Spreewald, in dem traditionelle Gehöfte, Heuschober und Gemüsegärten wie Inseln zwischen den Armen der Spree liegen.

Die Anreise ist unkompliziert: Ab Berlin erreichst du Lübbenau in etwa einer Stunde mit dem Regionalzug; vom Bahnhof gehst du zu Fuß zum Hafen, wo Kähne, Kajaks und Fahrräder bereitstehen. Vor Ort hast du die Wahl zwischen klassischen Rundfahrten mit Decken und heißem Tee, eigenständigen Kajaktouren durch ruhige Seitenarme oder Radrunden auf Deichen und Dorfwegen bis nach Lehde, Wotschofska oder Burg. Im Dunst früher Morgenstunden schwebt Nebel über den Wiesen, und die Kameralinse füllt sich mit Pastelltönen, bevor die Sonne die Farben schärft.

Ein Holzkahn mit Wolldecken liegt am ruhigen Fließ in Lübbenau.
Kahnfahrt mit Decken im Spreewald – Bildnachweis: : Animaflora – iStock-ID: 1163547448

Im Herbst lohnen kurze Landgänge: Das Gurkenmuseum erzählt von Sorten, Einmachkunst und Spreewälder Handwerk; offene Höfe zeigen Korbflechterei, Imkerei und Räucherfisch. Auf Moor- und Auenpfaden hörst du Kraniche ziehen, und in Lehde wirkt das Freilicht-Ensemble aus Holzlauben und Gärten wie eine Zeitreise. Wer weiterziehen mag, radelt nach Lübben mit Schlossinsel, Wasserlabyrinth und Spielpontons oder fährt nach Burg zur Therme, in der du die Kälte aus den Knochen schwimmst und wieder warm wirst.

Kulinarisch gehört der erste Biss den Spreewaldgurken – mal knackig-sauer, mal würzig mit Dill oder Knoblauch. Dazu passt Quark mit Leinöl und Pellkartoffeln, wahlweise Fisch aus den Kanälen, Räucherware vom Hof oder herbstliche Pilzgerichte aus der Region. Als Süßes locken Plinsen mit Apfelmus oder Mohn; im Glas stehen Apfelmost, regionales Bier oder ein wärmender Kräuterlikör, der nach Wald und Wiesen schmeckt.

Praktisch helfen Lagenlook, Mütze und Handschuhe für kühle Fahrten sowie wasserdichte Schuhe fürs Ein- und Aussteigen. Reserviere Kahn- oder Kajakplätze an Wochenenden, prüfe Wasserstände und achte auf beschilderte Ruhezonen für Vögel. Fahre früh oder kurz vor Sonnenuntergang, wenn Licht und Stille am größten sind, und nimm eine Thermoskanne mit, damit die Hände warm bleiben. So wird der Spreewald im Herbst zu einer sanften, leuchtenden Entdeckung – langsam, nah am Wasser und genau im richtigen Tempo.

Ein Klarwasserkanal spiegelt Gärten, Bäume und ein schwarzes Bootshaus mit roter Tür.
Gartenidylle am spiegelnden Fließ – Bildnachweis: : RicoK69 – iStock-ID: 953793136

Der goldene Herbst – Deutschland wartet auf dich

Plane deine Tage nach Licht und Wetter: Städte gehören am Vormittag dir, Wälder und Weinberge glänzen am goldene Stunde-Nachmittag, und der Sonnenuntergang sitzt am besten auf Brücken, Rebhängen oder Aussichtstürmen. Lege fixe Zeitfenster für Pausen fest, damit du warm wirst, isst und Akkus lädst. Halte ein Regen- oder Nebelprogramm bereit: Museum, Therme oder ein Café mit großen Fenstern.

Nutz Bahn & Bus für Täler, Weinorte und Rückwege, damit du Strecken nicht doppelt gehst. Für Flussetappen mietest du ein Rad und kombinierst Radweg hin, Boot zurück. Reserviere Kahn- oder Schifffahrten am Wochenende vor, denn gutes Wetter füllt die Plätze schnell. Prüfe früh die veränderten Herbstfahrpläne und die kürzeren Öffnungszeiten von Burgen und Seilbahnen.

Pack im Schichtenprinzip: rutschfeste Schuhe, wind- und regenfeste Jacke, Mütze, Handschuhe und eine Thermoskanne für Morgennebel. Nimm eine kleine Stirnlampe für frühe Dämmerung, reflektierende Details für Radwege und eine Powerbank für Handy und Kamera. Wähle gemütliche Unterkünfte fußläufig zum Abendessen, damit du nach dem letzten Licht nur noch durch warme Gassen zurückspazierst.

Bestell, was Saisonküche ist: Pilze, Kürbis, Wild, Zwiebelkuchen und Apfelkuchen, dazu Federweißer, Most oder Tee mit Honig. Teil dir Portionen, probiere regionale Spezialitäten und frag nach Hausrezepten. So wird der Herbst zur Reisezeit, die nach Holzofen, nassem Laub und Traubenmost duftet – und als weiche Erinnerung lange bleibt.

Warst du schon im deutschen Herbst unterwegs? Welche Orte haben dich begeistert – Elbsandstein, Schwarzwald, Mosel, Harz oder Spreewald –, und was hast du gegessen? Teile gern deine Eindrücke und Geheimtipps in den Kommentaren – wir freuen uns darauf.