Europas regenreiche Orte – Wo du sie findest und trotzdem eine schöne und gemütliche Zeit haben kannst

Val Verzasca mit Steinbrücke, türkisfarbenem Fluss und Wasserfall vor einem Bergdorf mit Kirchturm und bewaldeten Hängen

Regenstarke Reiseziele entdecken und trotz Schauer wundervolle Momente erleben mit Wärme und echter Gemütlichkeit ☔

Atlantikluft, steile Berge und enge Küsten sorgen in Teilen Europas für ehrliches „Regenkino“ ☔. Wer diese Regionen besucht, erlebt smaragdgrüne Täler, tosende Wasserfälle und klare Luft – und lernt, warum ein guter Regenmantel, wasserdichte Schuhe und ein Plan B zum Café oder Museum dazugehören. Schön: Zwischen Schauern öffnen sich oft überraschend sonnige Fenster, in denen Wege leer sind und Farben leuchten 🌧️.

Ganz vorne liegt Crkvice im Orjen-Gebirge (Montenegro). Die feuchte Seeluft vom Mittelmeer prallt hier auf Karstgipfel – Ergebnis: häufige Starkschauer und spektakuläre Wolkenspiele. Von der Bucht von Kotor bist du schnell im Gebirge, wo Felsen, Buchenwälder und alte Festungen warten. Nach Regenfällen rauschen Karrenfelder und Dolinen mit Wasser – ein eindrucksvolles Naturtheater, das du mit festen Schuhen und wachem Blick für rutschige Pfade genießt.

An Norwegens Westküste gilt Bergen als eine der regenreichsten Großstädte Europas. Das macht die Stadt erstaunlich gemütlich: bunte Hansehäuser am Bryggen, Bergbahnen auf Fløyen und Ulriken, viele Museen – und überall Cafés, in denen du bei Zimtschnecke und Kaffee auftrocknest ☕. Wer mehr „Nass“ will, fährt in die Fjordlandschaft von Vestland, wo steile Wände und enge Wasserarme die Schauer zusätzlich auspressen und Wasserfälle besonders kräftig stürzen.

Im Lake District in England gehört Regen zum Programm – rund um Seathwaite in Borrowdale ist er Stammgast. Dafür bekommst du moosige Steinmauern, spiegelnde Tarns, klare Bäche und die schönsten Grüntöne. Plane Touren so, dass du bei starken Schauern auf niedrige Runden oder Museumsstopps ausweichen kannst; sobald die Wolken aufreißen, sind Gipfelblicke und Regenbögen nie weit.

Zwei Menschen mit Ponchos gehen bei Regen an einer Flusspromenade; hinten Steinbrücke und historische Gebäude
Urlaub im Regen – Bildnachweis: Heiko119 – Stock-ID: 2178101468

Die Julischen Alpen in Slowenien sammeln an den Westhängen gewaltige Regenmengen. Rund um Kobarid und Bovec färbt die Soča den Talboden türkis, während Wasserfälle wie Kozjak nach Schlechtwetter besonders eindrucksvoll sind. Im Herbst kommen oft lange, ruhige Landregen – perfekt für stilles Gehen im Wald, Hängebrücken-Spaziergänge und eine wärmende Suppe danach.

Auch die Südschweiz ist nasser, als viele denken: In Ticino fangen Val Maggia und Val Verzasca feuchte Südstaulagen ab. Nach Regentagen donnern Kaskaden wie der Foroglio-Wasserfall, Kastanienhaine duften, und unten am Lago Maggiore ist das Klima mild. Du kombinierst Bergdörfer, kurze Schluchtenpfade und einen trockenen Abend im Grotto – Polenta, Käse, Kerzenlicht.

Kleiner Reisefahrplan: Setz auf atmungsaktive Regenjacke, trockene Ersatzsocken, eine leichte Softshell und Überzüge für Rucksack und Kamera 🧥. Nutze Wetter-Apps, aber entscheide vor Ort – in diesen Regionen ändern sich Lagen schnell. Und nimm dir Zeit: Wer Regenpausen abwartet, wird oft mit klarer Sicht, einsamen Wegen und einer Extraportion Stimmung belohnt.

In Crkvice im Orjengebirge erlebst du Regenrekorde dramatische Karstlandschaften und stille Bergwege

Crkvice liegt hoch über der Bucht von Kotor auf dem Krivošije-Plateau im Orjen-Gebirge und ist für besonders viel Regen bekannt. Am häufigsten prasselt es im Herbst und Winter, wenn feuchte Mittelmeerluft an den steilen Kalkwänden aufsteigt und sich entlädt. Typisch sind der feucht-warme Jugo, der kräftige Schauer bringt, und im Winter die kalte Bora mit ruppigem Wind. Nach starken Niederschlägen erwachen Karstquellen, Schlucklöcher gurgeln, und die Landschaft zeigt ihr ganz eigenes Wasser-Theater – inklusive kurz aufflammender Wasserfälle an den Talflanken.

Steinbrücke über den Fluss bei Crkvice mit Dorf und Kirche auf bewaldetem Hügel
Crkvice – Bildnachweis: Tatiana Torgonskaya – Stock-ID: 2169911129

An Regentagen entdeckst du die Umgebung gemütlich und wetterfest: In den Buchenwäldern riecht es nach nassem Kalkstein, die Farben leuchten, und die Fort-Ruinen aus k.u.k.-Zeit erzählen Geschichte. Wenn die Schauer nachlassen, öffnen sich oft kleine Lichtfenster für Fotos mit satten Tönen 🌈. Wird es zu windig oder gewittrig, weichst du in die Altstädte von Kotor oder Perast aus, trinkst einen starken Kaffee, bummelst durch schmale Gassen und wartest entspannt auf das nächste trockene Zeitfenster. Felsplatten können rutschig sein, daher helfen feste Schuhe, eine gute Regenjacke und ein Mütze-Handschuh-Set.

Sobald das Wetter stabiler ist, zeigt Orjen seine alpine Seite. Über Vrbanj oder Kruševice startest du zu markierten Wegen, zur Orjen-Hütte am Sedlo oder weiter auf den höchsten Gipfel Veliki (Zubački) Kabao – ein karstiges Blockmeer mit Weitblick bis zur Adria 🏔️. Ein besonderer Ort ist das Subra-Amphitheater, wo Wände und Rinnen wie eine Naturarena wirken. Plane genug Zeit, beobachte Wind und Wolken, und drehe bei unsicheren Verhältnissen rechtzeitig um – Sicherheit geht vor.

Die Anreise gelingt am schnellsten über die Flughäfen Tivat oder Dubrovnik, alternativ Podgorica. Von den Küstenorten Herceg Novi, Kotor oder Risan kurbelst du mit Mietwagen oder Taxi Serpentinen hinauf auf das Plateau; Busse bringen dich bis in die Küstenorte, für die letzten Höhenmeter brauchst du in der Regel ein Auto. Nach starken Regenfällen können Straßenränder weich oder steinig sein, also lieber defensiv fahren und den Zustand vorab prüfen.

Küstendörfer am Fuß des Orjengebirges an einer stillen Bucht
Orjengebirge – Bildnachweis: Moonstone Images – Stock-ID: 2221198552

Kulinarisch verbindet die Region Berge und Meer. In den Bergdörfern probierst du Njeguški pršut (geräucherter Schinken) und Njeguški sir (Bergkäse) – herzhaft, rauchig, perfekt mit frischem Brot 🧀. Unten an der Küste warten Fisch und Meeresfrüchte, dazu passt ein Glas Vranac 🍷. Für Süßmäuler gibt es warme Priganice (kleine Krapfen) mit Honig. An kühlen, nassen Tagen wärmt türkischer Kaffee oder Tee, während draußen Regenfäden über die Gassen ziehen.

Dein kleiner Wetter-Fahrplan 🎒: Pack atmungsaktive Regenkleidung, trockene Ersatzzocken, einen Überzug für Rucksack und Kamera und eine Stirnlampe für frühe Rückwege. Nutze Schauerpausen für kurze Abstecher, meide Steilhänge bei Starkregen und respektiere die schnell wechselnden Bedingungen am Hochplateau. Dann belohnt dich Crkvice mit dramatischen Wolken, klarer Luft und stillen Pfaden, die du oft ganz für dich hast.

In Bergen an Norwegens Westküste treffen viele Regentage gemütliche Altstadt und Bergblicke

Bergen liegt zwischen Fjord und Bergen und hat viele Regentage im Jahr ☔️. Die feuchte Atlantikluft staut sich an den Hängen, vor allem im Herbst und Winter. Dann prasseln Schauer über die roten und gelben Holzfassaden von Bryggen. Im Frühling wechseln Sonne und Regen schneller, im Sommer gibt es lange, helle Abende mit freundlichen Wetterfenstern.

An nassen Tagen hat die Stadt viel Indoor. Das Hanseatische Museum und die Schøtstuene zeigen das Leben der Kaufleute. Die KODE-Museen bieten Kunst von Edvard Munch bis Design. Im Troldhaugen lernst du Edvard Grieg kennen und hörst Klavierklänge in intimem Rahmen. Familien mögen das VilVite-Science-Center und das Aquarium. Dazwischen wärmst du dich in Brown Cafés mit Kaffee und Zimtschnecke ☕️.

Blick auf die Stadt Bergen in Norwegen – Bildnachweis: serts – Stock-ID: 2200618344

Sobald der Regen nachlässt, fährst du mit der Fløibanen auf den Fløyen oder mit der Ulriksbanen auf den Ulriken 🚠. Oben warten kurze Rundwege, Holzstege und weite Blicke über Dächer, Hafen und Fjord. Bei stabilem Wetter sind die Sieben Berge rund um Bergen ein großes Spielfeld: einfache Wege, Granit, Moore, Holzbohlen – immer mit Stadtblick. Wer Wasser mag, bucht eine Fjordtour in die schmale Mostraumen-Schlucht oder Richtung Hardangerfjord.

So kommst du hin: Du fliegst nach Bergen Flesland (BGO). Mit der Bybanen (Stadtbahn) fährst du in gut einer halben Stunde in die Innenstadt. Von Oslo reist du landschaftlich groß mit der Bergensbanen über die Hochfläche der Hardangervidda – eine der schönsten Zugstrecken des Landes. Auch die Küstenfähren auf der Postschiff-Route verbinden Bergen mit vielen Orten an der Westküste. Mit dem Auto geht es über E16 oder E39, aber rechne mit Tunneln, Brücken und Wetterlaunen.

Essen und Trinken gehören hier dazu. Auf dem Fischmarkt probierst du Bergens Fischsuppe, Fischkuchen, Lachs und Kabeljau 🐟. In Bäckereien warten Skillingsboller (Zimtschnecken). Dazu passen ein Glas Cider aus dem Hardanger, lokale Craft-Biere oder ein Aquavit am Abend. Für ein warmes, schnelles Essen ist Fiskeboller mit Kartoffeln und Sauce ein guter Alltagsklassiker.

Farbige Häuserfronten am Wasser von Bergen mit Spiegelungen; dahinter bewaldeter Hügel bei Sonnenschein
Die Stadt Bergen in Norwegen – Bildnachweis: dibrova – Stock-ID: 2182332798

Tipps für Regentage: Setz auf Schichten, trage eine wasserdichte Jacke mit Kapuze und feste Schuhe. Ein kleiner Schirm hilft nur bei wenig Wind – Kapuze ist oft besser. Pack einen Rucksackschutz ein und notiere dir ein Plan-B-Programm aus Museen, Cafés und kurzen Indoor-Stops. Nach Schauern leuchten die Farben der Holzfassaden, Pfützen spiegeln Brücken, und die Stadt wirkt wie frisch poliert – beste Zeit für Fotos.

So wird Bergen gerade mit Regen besonders stimmungsvoll: gemütliche Altstadt, warme Lichter, Kaffeeduft, und dazwischen diese klaren Momente mit Blick über Hafen, Berge und Fjord.

In Seathwaite im Lake District zeigt sich Englands nasses Herz mit moosigen Tälern

Seathwaite liegt tief im Borrowdale und gilt als einer der feuchtesten Flecken Englands – ideal, wenn du satten Grünton, moosige Mauern und gurgelnde Bäche liebst ☔️. Am meisten Regen fällt oft im Herbst und Winter, wenn feuchte Atlantikluft in die Berge drückt; im Frühjahr wechseln Schauer und helle Momente, im Sommer gibt’s freundliche Fenster zwischen kurzen Güssen. Nach Regen rauschen die Wasserfälle kräftig, die Luft wird glasklar und die Täler leuchten.

Panorama des Seathwaite-Tals im Lake District mit grünen Hügeln, Bach und Trockensteinmauern
Tal von Seathwaite im Lake District – Bildnachweis: Francesca Leslie – Stock-ID: 2224426927

An nassen Tagen bleibst du niedrig und gemütlich: Spaziere von Seathwaite aus zu den Sour-Milk-Gill-Kaskaden oder am Talboden Richtung Rosthwaite, wo Trockenmauern, Farmen und uralte Bäume Schutz geben. In Keswick warten kleine Museen, das Pencil Museum, Galerien und Tearooms – perfekt für eine Pause mit Cream Tea oder Suppe 🫖. Eine Bootsfahrt auf dem Derwentwater macht auch bei Regen Spaß, wenn Wolkenfetzen über die Inseln ziehen und die Hügel im Dunst verschwinden 🛥️.

Sobald es aufklart, öffnet sich die Bergwelt direkt vor der Tür: Von Seathwaite Farm erreichst du über Steinpfade Sty Head und Sprinkling Tarn, mit Blicken zu Great Gable und den hohen Felswänden ⛰️. Wer etwas Abenteuer will, besucht die Honister Schiefermine am Pass – Führung, kurze Wege und wetterfeste Geschichte – oder nimmt einen der Kammwege an trockenen Tagen. Bei viel Wasser meidest du Bachquerungen und steile, glatte Steinplatten.

So kommst du hin: Mit dem Zug nach Penrith auf der Westküstenstrecke, weiter per Bus nach Keswick und mit dem Talbus ins Borrowdale. Mit dem Auto fährst du über die M6 und A66 nach Keswick, dann ins Tal; in Seathwaite ist Parken begrenzt, deshalb am besten früh ankommen oder den Bus nutzen. Die Wege sind gut markiert, doch Karte, Kompass oder Offline-App helfen, wenn Nebel fällt.

Keswick vor dem Derwentwater, Herbstfarben und schneebedeckte Berge im Hintergrund
Keswick & Derwentwater – Bildnachweis: esentunar – Stock-ID: 157251663

Essen und Trinken passen zum Wetter: In den Pubs wärmst du dich mit Steak-and-Ale-Pie, Cumberland Sausage oder einem Eintopf auf, danach Sticky Toffee Pudding – süß und klebrig genau richtig nach Regentagen 🥧. Dazu ein lokales Ale oder ein Dram aus der Lakes Distillery 🍺. Für unterwegs stecken Scones, Kendal Mint Cake und eine Thermoskanne im Rucksack.

Regen-Know-how: Pack wasserdichte Jacke und Hose, Gamaschen, Ersatzsocken und eine Mütze ein; nimm ein Mikrofasertuch für die Kameralinse und plane ein Plan-B-Programm für starke Schauer. Halte Abstand zu stark angeschwollenen Bächen und dreh um, wenn Wege zu rutschig werden. Dann zeigt dir Seathwaite seine beste Seite: tiefe Ruhe, kräftige Farben, nasse Steine, die glänzen – und diese magischen Minuten, in denen nach dem Regen plötzlich die Sonne durchbricht.

In Kobarid und Bovec in Slowenien bringen die Julischen Alpen viel Regen und starke Wasserfälle

Kobarid und Bovec liegen im smaragdgrünen Soča-Tal. Die Julischen Alpen fangen feuchte Luft vom Mittelmeer ab – darum regnet es hier öfter, vor allem im Frühjahr und Herbst. Nach Schauern rauschen die Wasserfälle kräftiger, die Soča wird lauter, und das Grün der Wälder leuchtet wie frisch gewaschen ☔️. Im Sommer gibt es zusätzlich kurze Gewitter, im Winter fallen Schnee und Nebel über die Pässe.

Was tun an regnerischen Tagen? Starte im Kobarid-Museum mit spannender Weltkriegsgeschichte und einer guten Überblickskarte der Region. In Bovec lohnen die Kluže-Festung (teils überdacht) und kleine Ausstellungen im Tal. Cafés und Käsereien bieten ein trockenes Dach und regionale Kost; in den Trenta-Infozentren bekommst du Wettertipps und einfache Indoor-Programme. Wenn der Regen nur nieselt, eignen sich kurze Wege im Wald oder der Kobarid-Historienpfad in Teilstücken – mit Vorsicht auf nassen Stufen.

Aerial von Kobarid mit oktogonalem Ossarium und Kirche über der Stadt, umgeben von Grünflächen und Bergkulisse
Die Stadt Kobarid in Slowenien – Bildnachweis: xbrchx – Stock-ID: 2226193374

Sobald es aufklart, wartet draußen großes Kino 🌈. Rund um Kobarid erreichst du den Slap Kozjak (Kozjak-Wasserfall) durch eine moosige Schlucht; bei Bovec donnern Boka und Virje eindrucksvoll. Die Großen und Kleinen Soča-Schluchten zeigen türkisfarbenes Wasser und glattgeschliffenen Fels – bei Hochwasser unbedingt Distanz halten. Für Aussichtstouren bieten sich Sleme, Mangartsko sedlo (Mangartstraße saisonal) oder einfache Höhenwege über Drežnica an. Plane genug Zeit, trage griffige Schuhe und meide glitschige Felsplatten am Ufer.

Anreise: Am schnellsten fliegst du nach Ljubljana, Triest oder Venedig. Von dort geht es mit Mietwagen über Tolmin ins Soča-Tal oder über die Predil-Passstraße aus Italien. Im Sommer fahren Busse ab Ljubljana via Tolmin nach Kobarid/Bovec; mit der Bahn kommst du bis Most na Soči und steigst dort in den Regionalbus um. Mit dem Auto aus Österreich gelangst du über Villach–Tarvisio–Predil ins Tal. Beachte: Vršič– und Mangart-Straßen sind kurvig, im Winter teils gesperrt – Wetter und Straßendienst vorher checken.

Bovec-Tal mit Feldern, Straßen und Häusern vor dunklen, bewaldeten Bergen und schwerer Wolkendecke
Blick ins Tal von Bovec – Bildnachweis: Yuriy T – Stock-ID: 2220773900

Essen & Trinken: Das Tal ist berühmt für Soča-Forelle, Bovški sir (Bovec-Käse) und Tolminc (Hartkäse). Wärm dich an nassen Tagen mit Jota (Eintopf aus Bohnen, Sauerkraut, Kartoffeln) oder Polenta mit Wildragout auf. Zum Dessert passen Strudel oder Potica. Im Glas landen Weine aus Vipava und Goriška Brda, dazu Bergkräutertee oder ein Borovničke (Heidelbeerlikör) 🍷.

Regen-Know-how: Pack wasserdichte Jacke und Hose, Ersatzsocken, Rucksackschutz und ein Mikrofasertuch für die Linse 🎒. Schluchten und Brücken können rutschig sein; sichere Fotos machst du mit Abstand. Für Rafting oder Canyoning gilt: nur mit lizenzierter Führung und nie bei Hochwasser. So werden Kobarid und Bovec bei jedem Wetter ein starkes Ziel – mal dramatisch mit wilden Wassern, mal ruhig mit klarer Luft und leeren Wegen.

In Val Maggia und Val Verzasca im Tessin sorgen Südstaulagen für mächtige Kaskaden

Zwischen Locarno und den wilden Seitentälern zeigen das Val Maggia und die Val Verzasca eine dramatische Mischung aus Granit, Kastanienwäldern und smaragdgrünen Gumpen. Wenn feuchte Luft aus Süden an die Alpen prallt, entstehen Südstaulagen – dann regnet es hier besonders oft und kräftig, vor allem im Frühling und Herbst. Nach Schauern rauschen die Wasserfälle lauter, die Felsen glänzen dunkel, und das Grün wirkt wie frisch gewaschen ☔️. Im Sommer gibt es zusätzlich kurze Wärmegewitter, im Winter Schnee in höheren Lagen; unten bleibt das Klima oft mild.

An regnerischen Tagen verlegst du den Fokus nach innen – und ganz nah. In den Steindörfern rund um Maggia, Cevio oder Lavertezzo findest du kleine Talmuseen, Handwerksläden und Grotti mit Holztafeln und Ofenwärme. Unten am See bieten Locarno und Ascona Arkadengänge, Cafés und Galerien für trockene Genussrunden ☕️. Wer Kultur mag, plant einen Abstecher zu den Burgen von Bellinzona oder in eine Therme/Day-Spa – ideal, um das nächste Wetterfenster abzuwarten.

Sobald der Regen nachlässt, wartet draußen großes Kino. In der Verzasca führt dich ein Uferweg zur berühmten Ponte dei Salti bei Lavertezzo; darunter schimmern die Becken türkisgrün – bei hohem Wasser bitte nur schauen, nicht springen. Im Val Maggia ist der Foroglio-Wasserfall (Val Bavona) ein Klassiker, ebenso die Seitentäler Lavizzara und Bavona mit Almen, Steinhäusern und stillen Kapellen. Leichte Wanderungen führen über alte Steinbrücken und Kastanienhaine, anspruchsvollere Touren auf aussichtsreiche Alpen; nach Regen sind die Granitplatten rutschig, also mit Bedacht gehen. An klaren Tagen locken außerdem Panoramawege über dem Lago Maggiore und – für Mutige bei stabilem Wetter – die Staumauer der Verzasca mit ihrem berühmten 007-Bungee als Zuschauerspektakel 🎥.

Anreise: Mit dem Zug fährst du über Basel/Zürich – Bellinzona nach Locarno; weiter geht’s mit PostAuto-Bussen tief ins Val Maggia und die Val Verzasca. Aus Norditalien reist du bequem via Mailand an. Mit dem Auto nimmst du die A2 (Gotthard/Monte Ceneri) oder A13 (San Bernardino) Richtung Locarno; in den Tälern sind die Straßen schmal, Parkplätze in Spots wie Lavertezzo im Sommer knapp – Busse sind oft stressfreier 🚍.

Val Verzasca mit Steinbrücke, türkisfarbenem Fluss und Wasserfall vor einem Bergdorf mit Kirchturm und bewaldeten Hängen
Val Verzasca im Kanton Tessin – Bildnachweis: Markus Thoenen – Stock-ID: 1133438006

Essen & Trinken: In den Grotti warten Polenta aus dem Kessel, Luganighe (Würste), Brasato oder Risotto; dazu Alpkäse, Salumi und Kastanien in vielen Varianten 🌰. Süß schließt du mit Torta di pane oder einem Strudel ab. Im Glas landet gern Merlot del Ticino, wer alkoholfrei mag, bestellt Gazzosa (Zitronenlimonade) – beides passt perfekt zu Stein, Wald und Wasser.

Regen-Know-how: Pack wasserdichte Jacke und Schuhe, Ersatzsocken und einen Rucksackschutz ein. Auf nassem Granit hast du mit griffigen Sohlen klare Vorteile. Nach starken Niederschlägen können Bäche anschwellen und Gumpen plötzlich Strömung bekommen – bleib am Ufer, meide Sprünge und respektiere Sperren. Mit kurzen, flexiblen Runden und einem Plan B für Café, Grotto oder Museum erlebst du die Täler bei jedem Wetter – mal wild und dramatisch, mal still und wohltuend 🌈.

  • Warst du schon an einem dieser regenreichen Orte – oder hast du andere starke Regenreise-Erlebnisse? Teile deine Eindrücke und Tipps gern in den Kommentaren. 🌧️📝