Reykjavík – kompakte Hauptstadt am Meer mit Kultur, Pools und Ausflügen ins Vulkaneland

Panorama von Reykjavik im Winter mit bunten Dächern und schneebedeckten Bergen im Hintergrund.

Dein Guide für Reykjavík: Von der Lage über Anreise bis hin zu Sehenswürdigkeiten und Ausflüge 🌋🌊

Reykjavík ist klein, gut organisiert und ideal, um Island leicht kennenzulernen. Du bist schnell vom Flughafen in der Stadt, läufst an der Bucht entlang, hörst Möwen und stehst zwei Straßen weiter schon vor Harpa, Hallgrímskirkja oder einer der gemütlichen Badeanstalten. Vieles erreichst du zu Fuß; für längere Wege nimmst du den Bus – und für das echte Alltagsgefühl ein heißes Bad im Hot Pot nach dem Stadtspaziergang. Im Sommer sind die Abende lang und hell, im Winter wird es früh dunkel – dafür tanzen bei klarem Himmel oft die Nordlichter ✨.

Panoramablick auf Reykjavik mit traditionellen Häusern, Kirchen und Bergen im Hintergrund.
Reykjavik Panorama mit Bergen im Hintergrund – Bildnachweis: VictorHuang – Stock-ID: 1791401463

Lage & Anreise – wie du hinkommst und ankommst

Reykjavík liegt im Südwesten Islands an der Faxaflói-Bucht; der internationale Flughafen Keflavík (KEF) liegt rund 45 Minuten außerhalb. Von Deutschland fliegst du in der Regel direkt (je nach Saison) oder mit kurzem Umstieg. Am Flughafen bringen dich Flughafenbusse (z. B. Flybus/Coach) zum BSÍ-Terminal oder per Hotel-Drop-off in die Stadt; Airport-Shuttle + Stadtrundgang ist eine stressfreie Kombination für den ersten Tag. Taxis sind verfügbar, teurer als in Mitteleuropa, Mietwagen lohnen sich vor allem, wenn du Ausflüge planst. In Reykjavík selbst kommst du ohne Auto aus: Strætó-Busse fahren zuverlässig, Tickets holst du bequem per App – und die Innenstadt ist flach genug, um vieles zu Fuß zu erledigen.

Viertel & erster Eindruck

Das Zentrum rund um Laugavegur und Austurvöllur ist dein Ausgangspunkt: kleine Läden, Kaffees, Bars und kurze Wege zum alten Hafen. Der Grandi-Hafen hinter Harpa hat sich zum Food- & Kulturviertel entwickelt, mit Markthalle, Bäckereien und Museen. Richtung Süden liegt Öskjuhlíð mit dem Perlan auf dem Hügel – ein markanter Punkt für Orientierung und Aussicht. Abends spazierst du gern an der Küste zur Skulptur Sólfar (Sun Voyager); wenn das Licht weich wird, gehört dieser Weg zu den schönsten der Stadt.

Weiße Parkvilla im Reykjavik Park, umgeben von Bäumen, Blumen und Teich.
Reykjavik Park mit historischem Pavillon – Bildnachweis: Lana2011 – Stock-ID: 2175721147

Sehenswürdigkeiten – was du nicht verpassen solltest

Ein guter Start ist die Hallgrímskirkja: Fahr mit dem Lift hinauf und hol dir den Überblick über Dächer, Meer und Berge. Anschließend geht es zur Harpa – die gläserne Konzerthalle ist innen genauso spannend wie von außen; durch die Fassade fällt oft dramatisches Licht für Fotos. Im Perlan erfährst du, wie Insel, Eis und Vulkane funktionieren; die Aussichtsterrasse lohnt sich bei klarer Sicht. Das Nationalmuseum erzählt Islands Geschichte vom Siedlungsbeginn bis heute, die Settlement Exhibition bringt dich mitten in ein freigelegtes Langhaus – kompakt und anschaulich. Kunst findest du im Reykjavík Art Museum (Hafnarhús/Kjarvalsstaðir/Ásmundarsafn). Am alten Hafen starten Walbeobachtungen (sommerlich oft mit Papageitaucher-Booten), es gibt das Whales of Iceland (große 1:1-Modelle) und FlyOver Iceland als kurzen, effektvollen „Überflug“. Für einen ruhigen Blick aufs Meer fährst du mit dem Bus oder radelst zum Leuchtturm Grótta auf Seltjarnarnes – Sonnenuntergangsplatz und im Winter ein guter Spot für Nordlichter.

Badekultur & Stadtstrände

Reykjavík lebt in seinen Schwimmbädern: Sundhöllin (zentral, mit Dachpool), Laugardalslaug (groß, mit Rutschen) oder Vesturbæjarlaug (lokal, gemütlich). Duschen ohne Badeanzug ist Pflicht – echte „Vorspül-Kultur“, dafür ist das Wasser makellos. Wer Spa-Gefühl mag, bucht die stadtnahe Sky Lagoon (Blick aufs Meer) oder macht auf dem Weg vom/zum Flughafen einen Stopp an der Blue Lagoon. Und ja, es gibt einen geothermischen Stadtstrand: Nauthólsvík mit warmem Zulauf – im Sommer beliebt, im Winter eher was für Mutige 🏊‍♂️.

Polarlichter rund um Reykjavík – realistische Chancen & praktische Tipps ✨🌌

Die besten Monate sind September bis April, mit den höchsten Chancen oft zwischen November und März; am häufigsten zeigen sich die Lichter grob zwischen 21:00 und 01:00 Uhr – Voraussetzung sind Dunkelheit und wolkenarmer Himmel (klarer Himmel schlägt jede hohe KP-Zahl). In der Stadt siehst du Nordlichter nur bei starker Aktivität, daher lohnt der kurze Sprung zu dunklen Spots: Grótta/Seltjarnarnes (15 Min. ab Zentrum), Kjalarnes/Hvalfjörður oder Þingvellir und Kleifarvatn (Reykjanes) – immer auf ausgewiesenen Parkplätzen halten und Sperrzonen respektieren.

Grüne Nordlichter am Nachthimmel über Reykjavik mit verschneiten Bergen.
Polarlichter über Reykjavik Island – Bildnachweis: Goddard_Photography – Stock-ID: 502448662

Checke vorab Wolken- und Windprognosen sowie eine Aurora-App; pack Schichten, wind-/wasserdichte Jacke, Mütze/Handschuhe und eine Thermosflasche ein ➜ es wird im Stand schnell kalt. Für Fotos helfen Stativ und Weitwinkel (Startwerte: ISO 1600–3200, 5–10 s Belichtung, manueller Fokus); mit dem Handy nutzt du Nacht-/Langzeitmodus, bitte kein Blitz und keine grellen Stirnlampen – andere danken’s dir. Wer ohne Auto unterwegs ist, bucht eine kleine „Northern Lights“-Tour: Die Guides kennen windarme Buchten, dunkle Lay-bys und nutzen kurzfristige Wolkenlücken. Wichtig für die Sicherheit: Nie auf der Ringstraße anhalten, nur in Buchten parken, warm bleiben, Müll mitnehmen – und wenn’s trotz guter Vorzeichen nichts wird, tröstet ein klarer Sternenhimmel oft genauso.

Feste & Veranstaltungen – übers Jahr

Reykjavík hat einen vollen Kalender. Im Frühjahr wärmt das Winter Lights Festival die Stadt mit Lichtinstallationen und spätem Museumsprogramm auf. Frühsommer bringt den Unabhängigkeitstag (17. Juni) mit Paraden und Bühnen. Im Hochsommer wird es bei Reykjavík Pride bunt; an einem August-Wochenende legt die Stadt für Culture Night und Stadtmarathon nach – Straßen sind voll, Stimmung ist freundlich und locker. Herbst gehört der Reykjavík Arts Festival (im Wechsel mit anderen Großformaten) und dem Reykjavík International Film Festival; im Spätherbst kommen Musikfestivals hinzu. Silvester ist laut, mit Feuer und Feuerwerk in den Vierteln – am Neujahrstag wirkt die Stadt dafür sehr ruhig.

Hallgrimskirkja Kirche mit Statue in Reykjavik, Island.
Hallgrimskirkja Kirche in Reykjavik – Wahrzeichen Islands – Bildnachweis: 1Tomm – Stock-ID: 615092028

Essen & Ausgehen

Du isst gut und unkompliziert: Fischsuppe, Plokkfiskur (Fisch-Kartoffel-Eintopf), frischer Kabeljau oder Lamm sind sichere Bänke. Veggie-Optionen sind in den meisten Küchen normal. Für zwischendurch gibt’s Bæjarins Beztu-Hotdogs, Kaffees überall und Hlemmur Mathöll/Grandi für Streetfood-Style. Alkohol ist reguliert und teuer; Wein/Spirituosen verkauft das Vinbudin. Abends verteilen sich Bars zwischen Laugavegur, Hverfisgata und Bankastræti – am Wochenende wird es lebhaft, unter der Woche bleibt’s gemütlich 😊.

Jahreszeiten, Wetter & Packliste

Das Wetter wechselt schnell. Sommer heißt lange Tage, viel Draußenzeit und milde Temperaturen – Jacke brauchst du trotzdem. Herbst/Winter bringen Wind, kurze Tage und gute Nordlicht-Chancen außerhalb der Innenstadt. Frühjahr ist klar, oft kühl und fotogen. Pack nach dem Zwiebelschalen-Prinzip: wind- und wasserdichte Oberlage, Mütze, Handschuhe, feste Schuhe; im Winter sind leichte Grödel für glatte Wege praktisch.

Preise & praktische Tipps

Reykjavík ist teurer als viele europäische Städte. Spartricks: Mittagsmenüs, Tagesgerichte in Bistros, Leitungswasser kostenlos am Tisch (Flasche mitnehmen), Reykjavík City Card (Busse, Pools, Museen inklusive) je nach Plan. Kartenzahlung ist Standard – oft brauchst du gar kein Bargeld. Für Nordlichter stellst du dich außerhalb der hellen Zonen, nimmst Stativ/Handy-Stabi und Geduld mit; Apps zeigen Bewölkung und Aktivität, trotzdem gilt: klarer Himmel schlägt jede Vorhersage.

Ausflüge ab Reykjavík – nah & klassisch

Wenn du nur wenig Zeit hast, gehst du Golden Circle (Þingvellir, Gullfoss, Geysir) als halbtägige bis ganztägige Runde an. Reykjanes ist seit den jüngeren Ausbrüchen wieder spannender: Lavafelder, Solfataren, Klippen – dabei bleibst du auf offiziellen Wegen und checkst Hinweise. Snaefellsnes liefert Strände, Basalt, kleine Orte – ein langer, lohnender Tag. Für Walbeobachtung startest du direkt in Reykjavík; Puffin-Boote fahren saisonal. Im Winter läuft die Stadt als Basis für Nordlicht-Touren mit Bussen oder Kleintransportern, die dunklere Spots außerhalb ansteuern.


Öffentlicher Verkehr & City Card – entspannt unterwegs

Die Strætó-Busse decken die Stadt dicht ab; Fahrpläne und Tickets holst du in der App. Die Reykjavík City Card lohnt, wenn du mehrere Museen + Pools kombinierst und Bus fahren willst – ideal für 24–72 Stunden Stadtmodus. Fahrräder und E-Scooter gibt es in der Saison, Wind und Niesel sind die natürlichen Bremser. Parken in der City ist zoniert und gebührenpflichtig; am einfachsten stellst du den Wagen am Rand ab und läufst die letzten Minuten. Für die Rückreise zum Flughafen buchst du den Airport-Shuttle mit fester Uhrzeit, dann passt es auch bei frühem Abflug.

Nordlichter & Mitternachtssonne – was realistisch ist

Nordlichter siehst du typischerweise von September bis April, wenn der Himmel klar ist und du dunkle Ecken findest. In der Stadt selbst stört Licht; fahr mit dem Bus an den Rand (z. B. Seltjarnarnes/Grótta) oder buche eine Tour. Ein Stativ hilft, fürs Handy funktionieren Nacht-Modi und Weitwinkel – lieber wenige gute, als viele verwackelte Aufnahmen. Im Sommer wird es kaum dunkel; die Mitternachtssonne bringt lange Abende, dafür keine Nordlichter. Schlafmaske einpacken, wenn dich Helligkeit stört.

Bunte Regenbogenstraße in Reykjavik, die direkt auf die Hallgrimskirkja-Kirche zuläuft, bei Sonnenuntergang.
Regenbogenstraße in Reykjavik mit Blick auf Hallgrimskirkja – Bildnachweis: Nejc Gostincar – Stock-ID: 1430639909

Badeknigge & Wellness – so machst du’s wie die Locals

Vor dem Pool wird nackt geduscht – gründlich, ohne Badeanzug, mit Seife; danach ab in den Hot Pot. Viele Bäder haben Kalt-Becken und Dampfbad; du bleibst so lange, wie es gut tut, und redest leise – das ist ein sozialer Ort, kein Spa-Flüstern, aber auch keine Party. Sky Lagoon setzt auf Blick und Ritual (Kalt-Tauchgang, Sauna, Dampfbad), Blue Lagoon auf milchiges Thermalwasser – beides reservierst du besser vorab. Handtuch, Badeschuhe und Trinkflasche machen den Besuch einfacher. Im Winter ist der Temperaturwechsel groß, also warm einpacken für den Heimweg.

Essen & Märkte – unkompliziert gut

Neben Restaurants funktioniert Reykjavík sehr gut casual: Markthallen wie Hlemmur Mathöll oder Grandi Mathöll bündeln gute Stände für Fisch, Suppen, Ramen, Tacos oder Zimtschnecken. Fischsuppe ist fast überall verlässlich, Skyr taugt als Frühstück oder Dessert. Wer mag, probiert Rúgbrauð (Roggenbrot, oft süßlich) oder Kleinur (Gebäck). Trinkgeld ist nett, aber nicht Pflicht; die Preise enthalten Lohnkosten. Kaffee ist überall ordentlich – du findest leicht dein Stammcafé für zwei, drei Tage.

Panorama von Reykjavik im Winter mit bunten Dächern und schneebedeckten Bergen im Hintergrund.
Winterliche Aussicht auf Reykjavik mit bunten Häusern und Bergen – Bildnachweis: patpongs – Stock-ID: 825428482

Sicherheit, Wetterregeln & Straßen

Die Stadt ist sicher und übersichtlich. Wind ist der Faktor: Türen immer gegen den Wind öffnen, Kapuze festziehen, Kamera sichern. Für Ausflüge checkst du Straßen- und Wetterlage am Morgen; im Winter können Pässe schließen, im Sommer sind Schotterpisten kein Mietwagen-Revier ohne Erfahrung. Bleib an markierten Wegen, respektiere Sperrungen an Lavafeldern und Klippen – Island ist Naturland, keine Kulisse. Eine kleine Drybag schützt Technik, und mit Zwiebellook bist du jeder Laune gewachsen.


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