Griechische Tempel, Vulkangipfel und barocke Städte – die 5 schönsten Reiseziele auf Sizilien
Sizilien ist die größte Insel Italiens und liegt mitten im Mittelmeer, getrennt vom Festland durch die schmale Straße von Messina. Die Küsten wechseln zwischen langen Stränden, Felskanten und kleinen Buchten, während im Inselinneren Weinberge, Zitrushaine und weite Hochebenen liegen. Städte wie Palermo, Catania und Syrakus erzählen von Antike, Normannen und Barock, und über allem wacht der Ätna als aktiver Vulkan mit schwarzen Lavafeldern und fruchtbaren Hängen.
Aus Deutschland erreichst du die Insel meist nonstop nach Palermo (PMO) oder Catania (CTA); saisonal fliegst du auch Trapani (TPS) oder Comiso (CIY) an. Wer lieber auf dem Wasser anreist, nimmt Fähren aus Neapel, Genua oder Civitavecchia. Vor Ort bist du mit Mietwagen am flexibelsten, doch beachte die ZTL-Zonen in historischen Zentren und plane Parkhäuser am Rand ein. Entlang der Küste verbinden Züge die großen Orte, und Busse schließen Lücken ins Landesinnere; für Inselhüpfen zu den Äolischen Inseln oder nach Favignana helfen Fähren und Tragflügelboote.

Das Klima ist mediterran: Im Frühjahr blüht die Macchia und das Meer wird täglich wärmer; im Herbst liegt weiches Licht über Tempeln und Theatern, und das Wasser bleibt oft angenehm. Juli und August sind heiß und belebt, ideal für Strandtage, aber weniger für Stadtspaziergänge zur Mittagszeit. Kulinarisch startest du mit Arancini, Caponata und Pasta alla Norma, und beendest den Tag mit Cannoli oder Granita. Die beste Reisezeit liegt meist zwischen April und Juni sowie zwischen September und November – dann sind Wege leerer, Temperaturen milder und die Fotostunden besonders lang.
Palermo
Palermo zählt etwa 650–680 Tausend Einwohner und liegt an der Nordküste Siziliens. Vom Airport PMO erreichst du das Zentrum in 35–45 Minuten per Flughafenshuttle, Bahn oder Taxi. Die Altstadt ist fußläufig, doch beachte ZTL-Zonen und parke besser am Rand. Zwischen Palmen, Loggien und Hafenluft mischen sich Jahrhunderte auf engem Raum.
Die Kathedrale erzählt von Arabern, Normannen und Barock. Im Palast der Normannen glänzt die Cappella Palatina mit Goldmosaiken, und am Quattro Canti kreuzen sich die wichtigsten Achsen der Altstadt. Das Teatro Massimo öffnet Plätze und Stufen für Musik und Abendstimmung. Märkte wie Ballarò und Vucciria duften nach frittiertem Teig, Zitrone und Meer; am Stadtstrand von Mondello warten Liberty-Villen, Pinien und ein langer Bogen aus hellem Sand.

Kulinarisch beginnt Palermo im Stehen: Arancini frisch aus der Pfanne, Pane e panelle im Brot, dann Pasta con le sarde und Caponata als sommerliches Gemüse. Zum Süßen gehören knusprige Cannoli oder eine Granita mit Brioche, je nach Tageshitze. Im Glas passen ein kühler Weißer von der Küste oder abends ein Glas Nero d’Avola; Espresso trinkst du wie die Locals, im Stehen an der Bar.
Für den längeren Blick tauchst du in die Katakomben dei Cappuccini, spazierst durch Kalsa mit Street-Art und stillen Innenhöfen und nimmst dir einen halben Tag für Monreale: Die Goldmosaiken leuchten wie ein eigenes Firmament. Wer Meer und Dorf mag, fährt weiter nach Cefalù für Gassen, Dom und Badeleitern an der Mole. Plane frühe Starts für Kirchen und Märkte, verlege die Mittagswärme in Kreuzgänge und Cafés und genieße den Abend an der Promenade – Palermo bleibt.
Catania & Ätna
Catania mit rund 300–320 Tausend Einwohnern liegt an der Ostküste Siziliens am Fuß des Ätna und wirkt gleichzeitig monumental und lebendig. Der Flughafen CTA befindet sich nahe am Zentrum, und mit Alibus, Bus oder Taxi erreichst du die Altstadt in wenigen Minuten. Auf dem Domplatz glänzt der Lavastein-Barock rund um den Elefantenbrunnen, die Via Etnea führt als schwarze Flaniermeile Richtung Vulkan, und am Morgen vibriert der Fischmarkt La Pescheria zwischen Eis, Rufen und silbrigem Fang.

Der Berg selbst lockt mit Jeep-, Seilbahn- und Wandertouren zu Kratern und Lavafeldern; im Winter liegt auf den Hängen Schnee, im Sommer funkelt Basalt unter gleißendem Licht. Kulinarisch prägen Pasta alla Norma mit Aubergine und Ricotta salata, saisonale Spaghetti ai ricci, gegrillter Pesce spada und als Streetfood die Cartocciata das Bild; süß schließen Minne di Sant’Agata oder Granita mit Brioche den Tag, begleitet von Etna-Weinen aus Carricante und Nerello Mascalese. Für Ausflüge eignen sich die Riviera dei Ciclopi bei Aci Trezza mit ihren dunklen Klippen, die kühle Alcantara-Schlucht mit Basaltsäulen und die breiten Strände der Playa di Catania.

Einen gemächlichen Rundblick erhältst du mit der Bahn Circumetnea, die an Obstgärten, Lavafeldern und Weindörfern vorbeiklappert und Catanias Wechselspiel aus Stadt, Meer und Vulkan perfekt zusammenbindet.
Taormina
Taormina zählt rund 10–11 Tausend Einwohner und thront auf einer Felsenterrasse an der Ostküste zwischen Messina und Catania. Du erreichst den Ort bequem per Zug oder Bus, während Autofahrer in den Parkhäusern oberhalb parken und anschließend entspannt in den historischen Kern gelangen. Durch die mittelalterlichen Tore betrittst du den Corso Corso Umberto mit seinen Palazzi, Boutiquen und Cafés, und die Gärten der Villa Comunale spenden kühlen Schatten sowie überraschende Meerblicke.

Das antike Teatro Greco öffnet den berühmten Blick auf den Ätna, am stimmungsvollsten kurz vor Sonnenuntergang, wenn Fels, Meer und Rauchfahnen in warmes Licht getaucht sind. Mit der Seilbahn schwebst du hinunter zur Isola Bella, wo kleine Buchten, klares Wasser und flache Kiesstrände zu Bade- und Schnorchelpausen einladen. Kulinarisch warten Gnocchi alla Norma, fangfrischer Fisch und Salate mit Zitrus sowie Pistazien aus Bronte; zum Dessert passen Cassata, Zitronensorbet oder eiskalte Granita.

Für Abwechslung sorgen Bootstouren zu Grotten entlang der Küste oder Tagesausflüge nach Savoca und Forza d’Agrò, deren Plätze als Filmkulissen berühmt wurden. Für weiteste Ausblicke und ein Glas Mandellikör steigst du nach Castelmola hinauf, das hoch über der Küste thront und die Szenerie aus Theaterblick und Badebuchten perfekt abrundet.
Siracusa & Ortigia – Griechische Seele am Meer
Siracusa mit etwa 120–125 Tausend Einwohnern liegt an der Südostküste Siziliens und ist von Catania aus bequem per Zug oder Bus erreichbar. Das Herz schlägt auf Ortigia, wo enge Gassen zur Kathedrale führen, die in den antiken Athena-Tempel integriert ist. Von dort spazierst du zur Fonte Aretusa und weiter zur Festung Maniace an der Inselspitze. Im Parco Archeologico di Neapolis warten das griechische Theater, das Dionysios-Ohr und der monumentale Altar des Hieron. Abends schimmert die Uferpromenade in goldenem Licht, und die Plätze füllen sich mit Gesprächslärm und Meeresbrise.

Kulinarisch stehen Meeres-Meze, Tintenfisch, Pasta mit Bottarga und zum Schluss Ricotta-Cannoli oder Zitronensorbet auf der Karte; dazu passt ein mineralischer Grillo oder eine fruchtige Inzolia. Für Abwechslung sorgen eine Bootsrunde um Ortigia, der lebhafte Markt am Vormittag und Badeleitern direkt an der Ringmauer. Als Tagesausflug lohnen das honigfarbene Noto und das Naturreservat Vendicari mit Dünen, Lagunen und häufigen Flamingo-Sichtungen.
Agrigento & Tal der Tempel
Agrigento mit rund 55–60 Tausend Einwohnern liegt an der Südküste Siziliens und ist per Bahn oder Bus von Palermo und Catania erreichbar, wobei ein Auto deutlich flexibler ist für Küstenstopps und Abstecher. Das Herzstück ist das Tal der Tempel, eines der größten archäologischen Areale der griechischen Antike, in dem der gut erhaltene Concordia-Tempel, der Hera-Tempel auf der Anhöhe und die Reste des gigantischen Zeus-Tempels wie eine Säulenallee zwischen Mandeln und Oliven stehen und im frühen Morgen- oder späten Abendlicht wie Staubgold glühen.

Oberhalb klettert die historische Altstadt, oft „Girgenti“ genannt, in Terrassen den Hügel hinauf, mit engen Gassen, Kirchenfassaden und kleinen Bars in alten Gemäuern. Kulinarisch spürst du Einflüsse Nordafrikas in Couscous di pesce, dazu kommen Sardinen-Bällchen, Büffelricotta, süßes Mandelgebäck und ein Glas Cerasuolo di Vittoria oder ein leichter Frappato. Für das Meer fährst du zur Scala dei Turchi, einer blendend weißen Kalkstufe, die sanft zum türkisfarbenen Wasser hinunterführt, oder du suchst die langen Strände von San Leone für Badepausen. Mit mehr Zeit lohnen Ausflüge nach Selinunte für Tempelruinen direkt über dem Meer oder nach Sciacca, einer alten Thermal- und Keramikstadt mit Blick auf den Hafen und dampfenden Quellen.
5 wunderschöne Orte warten von dir entdeckt zu werden
Fünf Orte, ein Bogen: Palermo liefert Markttrubel, normannische Pracht und einen Stadtstrand am Foro Italico. Catania mixt schwarzen Barock mit dem nahen Ätna und bietet Nachtleben zwischen Lavafassaden. Taormina verbindet Bergbalkon und Küste: Theaterblick vom Teatro, Gassen mit Boutiquen und Badebuchten an der Isola Bella. Siracusa verdichtet griechische Seele auf Ortigia, wo Tempelspuren, Palazzi und Meer auf engstem Raum zusammentreffen. Agrigento krönt die Runde mit leuchtenden Tempel-silhouetten im Abendlicht und weißen Klippen über türkisfarbenem Wasser.

Bündle Regionen statt zu springen: West (Palermo mit Monreale/Cefalù), Ost (Catania, Taormina, Siracusa) und Süd (Agrigento samt Küste). Starte Hotspots früh und verlege die Mittagswärme in Kirchen, Markthallen und schattige Gärten – mit Granita-Pause inklusive. Bade lieber am späten Nachmittag, wenn Wind und Licht weicher werden. Reserviere Parkhäuser für Taormina im Voraus und beachte ZTL-Zonen. Bestelle regional: Arancini, Pasta alla Norma, Pesce spada, Caponata und Cannoli. Ein Glas Ätna-Wein bei Sonnenuntergang macht den Tag rund – und die Insel bleibt im Kopf.
Warst du schon auf Sizilien? Welche Orte, Strände oder Trattorien haben dich begeistert – und welches Gericht hat dich umgehauen? Teile deine Erfahrungen und Tipps gern in den Kommentaren – wir freuen uns darauf.
