Kulinarisch durch Frankreich: 7 Klassiker zum Verlieben

Französische Fischsuppe mit Garnelen, Fischstücken, Kartoffeln und Dill in safranfarbener Brühe.

Von Bouillabaisse bis Crème brûlée: so schmeckt Frankreich auf Reisen und zu Hause

Frankreich ist ein Tisch voller Geschichten. In jeder Region trifft lange Tradition auf eine moderne Handschrift. Du probierst dich durch kleine Bistros und elegante Speisesäle. Bistrokultur lebt von guten Produkten, klaren Aromen und herzlichem Service. Terroir bedeutet Landschaft, Klima und Handwerk, das du direkt auf dem Teller schmeckst.

Ein Koch in schwarzer Schürze löffelt Sauce auf Muscheln an einem Buffet.
Französisches Restaurant richtet Meeresfrüchte an – Bildnachweis: Serdiukov – iStock-ID: 1411606505

Die Regionalküche folgt den Jahreszeiten, von frischem Gemüse im Frühling bis zu kräftigen Schmorgerichten im Winter. Wein begleitet viele Mahlzeiten und passt oft präzise zum Gericht. Wer offen probiert, entdeckt feine Nuancen statt lauter Effekte und nimmt die Vielfalt mit allen Sinnen wahr.


Boeuf Bourguignon – Burgundische Schmorliebe

Boeuf Bourguignon ist ein langsam geschmortes Rindfleischgericht aus dem Burgund. Zwiebeln, Speck, Karotten und Pilze garen über Stunden in kräftigem Rotwein und entwickeln dabei eine dichte, samtige Sauce. Am Anfang steht ein heißer Schmoransatz mit Speck und Zwiebeln, der viel Geschmack in den Topf bringt.

Schmortopf aus Rindfleisch in Rotweinsauce mit Karotten, Perlzwiebeln und Champignons auf einem Teller.
Klassisches Boeuf Bourguignon mit Speck und Gemüse – Bildnachweis: Sarsmis – iStock-ID: 178221152

Das Fleisch wird rundum angebraten, mit Wein abgelöscht und mit Kräutern wie Thymian und Lorbeer ruhig gegart. Wichtig sind gute Zutaten und Geduld, denn die Zeit macht das Fleisch zart und die Sauce rund. Serviert wird das Gericht klassisch mit Kartoffelpüree, Butterspätzle, breiten Nudeln oder knusprigem Brot. Es passt ideal zu kühlen Abenden und langen Tischrunden.

Coq au Vin – Klassiker aus dem Weinberg

Coq au Vin ist ein langsam geschmortes Hühnergericht aus dem Weinberg. Zarte Stücke garen in kräftigem Rotwein zusammen mit Speck, Perlzwiebeln und Pilzen. Die Wurzeln liegen in der bäuerlichen Küche, verfeinert wurde das Gericht von der klassischen französischen Schule. Zuerst wird das Huhn scharf angebraten, dann mit Wein abgelöscht und mit Kräutern ruhig geschmort.

Französisches Hähnchenragout in Rotweinsauce mit Perlzwiebeln und Champignons.
Coq au Vin im Schmortopf – Bildnachweis: radu984 – iStock-ID: 162245450

Der Sud kocht seidig ein und wird am Ende mit kalter Butter gebunden. Dazu passen Salzkartoffeln, breite Nudeln oder frisches Baguette. Wer eine hellere Note mag, probiert Varianten mit Weißwein aus dem Jura. Dieses Gericht wärmt, duftet und lädt zu einem langen Abend am Tisch ein.

Bouillabaisse – Marseilles große Fischsuppe

Bouillabaisse ist die große Fischsuppe von Marseille. Sie vereint fangfrischen Fisch, Meeresfrüchte und Safran in einem aromatischen Sud. Ihre Wurzeln liegen in der Fischerküche, in der man den Fang des Tages mit Gemüse und Gewürzen langsam auskochte. Heute gilt sie als Symbol der Stadt und als Ausdruck mediterraner Kochkunst. Entscheidend sind mehrere feste Fischsorten, die ihre Aromen an die Brühe abgeben.

Französische Fischsuppe mit Garnelen, Fischstücken, Kartoffeln und Dill in safranfarbener Brühe.
Bouillabaisse mit Fisch und Garnelen – Bildnachweis: Oxana Medvedeva – iStock-ID: 946629350

Dazu kommt ein intensiver Fischfond aus Gräten, Gemüse und Tomate, der lange ziehen darf. Serviert wird oft in zwei Gängen. Zuerst kommt der Sud in den Teller. Dann folgen Fisch und Muscheln. Unverzichtbar sind Rouille und geröstetes Brot, die Schärfe, Textur und Wärme geben. Ein Glas trockener Weißwein passt gut. Am Hafen schmeckt alles noch besser und der Sonnenuntergang macht das Erlebnis komplett.

Ratatouille – Gemüsepoesie aus der Provence

Ratatouille ist Gemüsepoesie aus der Provence. Auberginen, Zucchini, Paprika, Tomaten, Zwiebeln und Knoblauch schmoren langsam in Olivenöl. Die Mischung duftet nach Kräutern wie Thymian, Rosmarin und Lorbeer. Entscheidend sind reifes Sommergemüse und Geduld, damit die Aromen rund werden.

Zucchini, Auberginen, Paprika und Tomaten schmoren gewürfelt in einer Pfanne neben Baguette.
Buntes Ratatouille aus der Pfanne – Bildnachweis: Liudmila Chernetska – iStock-ID: 1927728732

Wenn jedes Gemüse erst kurz separat schmort, bleibt die Struktur und die Sauce wird dicht und klar. Das Gericht schmeckt warm zu Fisch, Lamm oder einfach zu Reis und knusprigem Brot. Kalt am nächsten Tag wirkt es oft noch harmonischer. Ein Spritzer Zitronensaft oder ein Löffel Tapenade setzt zum Schluss einen frischen Akzent.

Quiche Lorraine – Herzhaft, warm und buttrig

Quiche Lorraine ist ein herzhafter Klassiker aus Lothringen. Ein buttriger Mürbeteig bildet die Basis und wird am besten blind vorgebacken, damit er knusprig bleibt. Die Füllung besteht aus einer sanften Sahne-Ei-Mischung und krossen Würfeln von Speck. Die klassische Version bleibt schlicht und zeigt ihre Stärke in guten Zutaten.

Französische Quiche mit Speck und Käse, ein Stück angeschnitten und mit Kräutern garniert.
Herzhafte Quiche Lorraine frisch angeschnitten – Bildnachweis: ALLEKO – iStock-ID: 578111736

Ein Hauch Muskat, Pfeffer und frische Frühlingszwiebeln sind möglich, aber nicht nötig. Lauwarm entfaltet die Quiche ihr volles Aroma und die Textur bleibt zart. Sie passt zu einem grünen Salat und ist ideal für Mittagspause, Brunch und Picknick. Kalt lässt sie sich gut transportieren und am nächsten Tag schmeckt sie oft noch besser.

Cassoulet – Kräftiger Eintopf aus dem Südwesten

Cassoulet ist ein kräftiger Eintopf aus dem Südwesten Frankreichs. In einem schweren Tontopf garen langsam weiße Bohnen, confierte Ente oder Gans, herzhafte Wurst und Stücke vom Schwein. Die Mischung schmort stundenlang im Ofen, bis die Säfte binden und die Bohnen cremig werden. Oben bildet sich eine goldene Kruste, die während des Garens mehrfach untergerührt wird.

Französischer Bohneneintopf mit weißen Bohnen, Wurstscheiben und geschmorten Fleischstücken in einer Terrakottaform.
Deftiges Cassoulet aus dem Ofen – Bildnachweis: mamadela – iStock-ID: 518225581

So entsteht Tiefe, Wärme und ein rundes Aroma. Serviert wird das Gericht am besten direkt aus dem Topf, mit etwas Brot oder einem einfachen Salat. Ein Glas Wein aus der Region passt hervorragend. Nach diesem Essen genügt ein ruhiger Spaziergang.

Crème brûlée – Knackzucker trifft Vanillecreme

Crème brûlée ist eine seidige Dessertcreme mit knuspriger Oberfläche. Sie lebt von echter Vanille und einer feinen Balance aus Süße und Sahnearoma.

Für die Basis erwärmst du Sahne mit einer ausgekratzten Vanilleschote. Eigelb und Zucker verrührst du, bis die Masse hell wird. Gieße die warme Sahne langsam dazu und rühre vorsichtig. Siebe die Creme, damit sie ganz glatt wird.

Fülle die Mischung in flache Förmchen. Gare die Creme im Wasserbad im Ofen, bis sie am Rand fest ist und in der Mitte noch leicht wackelt. Lasse alles vollständig abkühlen und stelle die Förmchen mehrere Stunden kalt.

Goldbraun abgeflämmte Crème brûlée in einer weißen Schale, mit frischer Minze garniert.
Crème brûlée mit knuspriger Karamellkruste – Bildnachweis: porosolka – iStock-ID: 1395963696

Bestreue die Oberfläche dünn und gleichmäßig mit feinem Zucker. Schmelze den Zucker mit einem Flambierbrenner oder unter der Ofenoberhitze, bis eine goldene Schicht entsteht. Warte kurz, bis das Karamell hart wird, und klopfe die Kruste mit dem Löffel auf.

Serviere kleine Portionen, damit die Süße elegant bleibt. Frische Beeren oder etwas Zitruszeste passen gut dazu. Ein starker Espresso rundet das Dessert ab.


Bon appétit: Frankreich auf dem Teller und so vielseitig

Frankreich zeigt sich auf dem Teller in sieben Gerichten, die Geschichte und Gegenwart verbinden. Sie stehen für Respekt vor guten Produkten, sorgfältigem Handwerk und der Zeit am Herd. Vor Ort schmeckst du Märkte, Küsten und Weinberge in jedem Bissen. Zu Hause holst du dir Reisegefühl in die Küche und kochst dich Schritt für Schritt durch die Regionen. Plane kleine Abstecher, lies die Tageskarte und bestelle, was die Saison hervorhebt. So wird jede Mahlzeit zu einer kleinen Etappe deiner Frankreichreise.

Warst du schon in Frankreich unterwegs oder hast eines dieser Gerichte probiert? Was waren deine Lieblingsadressen und welche Tipps würdest du teilen? Wir freuen uns jederzeit über ein paar Kommentare und schöne Rezeptideen.