Im Herbst Europas schönste Altstädte entdecken – Von ruhigen Gassen, etwas Entspannung und Kultur bis hin zu bunten Blättern und Sonnenuntergängen 🍂
Der Herbst macht Europas Altstädte besonders: Das Licht ist weich, die Schatten lang, und in Parks sowie an Ufern leuchten Blätter in Gelb, Rot und Kupfer. Gleichzeitig wird es ruhiger – Flüge sind oft günstiger, Hotels entspannter, und in Museen oder Restaurants bekommst du schneller einen Tisch, ohne lange Schlangen. Für Fotografie ist die Zeit ideal: Sonnenaufgänge kommen später, die goldene Stunde dauert länger, und nach kurzen Schauern spiegeln sich Gassen und Plätze besonders stimmungsvoll.
Kulinarisch wartet Saisonküche mit Pilzen, Maronen, Kürbis und jungem Wein; vielerorts beginnt die Weinernte, in Cafés duftet es nach Apfelkuchen und Zimt. Das Wetter fühlt sich mild an, doch Zwiebel-Look zahlt sich aus – ein Schal für die Brise am Fluss, eine leichte Jacke für den Abend. Wege bleiben kurz, Straßenbahn und Regionalzüge bringen dich schnell von der Altstadt in Parks, Aussichtspunkte oder ans Wasser. Kurz: Jetzt ist die beste Zeit für gemütliches Schlendern, gutes Essen und sanftes Licht – hier sind fünf Orte, die genau jetzt glänzen.
Lissabon in Portugal – von Alfama bis zu Miradouros und einer Brise Meeresluft
Lissabon liegt am Atlantik an der Mündung des Tejo. Das spürst du sofort: salzige Luft, helles Licht und kurze Wege zwischen Hügeln und Ufer. Von Deutschland kommst du oft direkt nach LIS. Vom Flughafen bringt dich die Metro (rote Linie) in 20–30 Minuten ins Zentrum; Taxi und App-Ride sind ebenfalls entspannt. Eine Viva-Viagem-Karte für Tagestickets lohnt sich schnell. Pack bequeme Schuhe, die Stadt ist hügelig, aber die Distanzen bleiben angenehm.

Altstadtgefühl pur gibt es in der Alfama. Enge Gassen, Azulejos, Wäscheleinen und kleine Plätze mit Flussblick prägen jeden Schritt. Einmal mit der Tram 28E rumpeln gehört dazu. Danach weiter zu den Miradouros – Santa Luzia, Portas do Sol oder Senhora do Monte – wo das Herbstlicht Dächer und den Tejo weich zeichnet. Oben warten Castelo de São Jorge und die Gassen von Graça. Richtung Westen liegt Belém mit Turm, Jerónimos-Kloster, Uferpromenade und viel Parkgrün.
Kulinarisch ist Lissabon stark und bodenständig. Starte mit Pastéis de Nata, dann Bacalhau in vielen Varianten, gegrillte Sardinen und kleine Petiscos. Wer mag, probiert eine Ginjinha im Stehen oder bestellt Caldo Verde und Tagesfang in einer Taverne. Abends lohnt eine Reservierung; die guten Adressen sind beliebt und du willst sitzen, nicht warten.
Sehenswert zwischen Hügeln und Ufer: Baixa/Chiado mit großen Plätzen, der Elevador de Santa Justa für den Eisenblick, das MAAT für moderne Architektur und die LX-Factory für Street Art und Cafés. Im Time Out Market probierst du viele Küchen unter einem Dach. Für Meerfeeling steigst du am Cais do Sodré in den Vorortzug: Carcavelos oder Cascais erreichst du in 35–45 Minuten. Alternativ nimmst du die Fähre nach Cacilhas und spazierst an der Uferkante weiter Richtung Costa da Caparica.

Herbsttipp: Such dir am späten Nachmittag einen ruhigen Aussichtspunkt, lass den Blick über Dächer und Wasser laufen und geh danach in eine kleine Fado-Taverne. Das weiche Licht, die Musik und ein Glas Rotwein machen Lissabon im Herbst besonders. Nimm eine leichte Jacke für Wind am Wasser mit, und plane deine Hügelwege in den Morgen oder die goldene Stunde. So wird ein Tag hier rund: viel Licht, kurze Wege, guter Geschmack.
Dubrovnik in Kroatien – beeindruckende Stadtmauern spätes Badewetter und der Blick aufs Meer
Lage & Anreise: Ganz im Süden der Adria gelegen, erreichst du Dubrovnik in der Saison oft direkt nach DBV; außerhalb fliegst du bequem via Zagreb oder große Hubs wie Frankfurt. Vom Flughafen geht’s mit Shuttle oder Bus bis zum Pile-Tor an der Altstadt, Taxis bringen dich fix nach Lapad oder Babin Kuk. Vor Ort helfen Stadtbusse zuverlässig, zu Fuß entdeckst du die meisten Ecken ohnehin am schönsten.

Altstadtgefühl: Du schlenderst über den Stradun (die glänzende Kalkstein-Hauptgasse) und umrundest die Stadtmauern – im Herbst deutlich ruhiger, mit tiefem, warmem Licht. Für den großen Überblick schwebst du mit der Seilbahn auf den Srđ oder wanderst den Zickzackweg hinauf. Enge Gassen, barocke Treppen und kleine Plätze sorgen ständig für neue Fotomotive; rutschfeste Schuhe lohnen auf den polierten Steinen.
Essen & Trinken: Auf den Tellern landen crni rižot (schwarzes Risotto), frischer Adria-Fisch und Austern aus Ston. Dazu passen dalmatinische Weine wie Dingač/Plavac Mali oder ein kühler Pošip. Für zwischendurch: Gelato, ein Espresso an der Piazza oder rozata (Karamellpudding) – perfekt für eine süße Pause.
Sehenswürdigkeiten & Strand: Du besuchst Fort Lovrijenac, das Franziskanerkloster mit der alten Apotheke, den Rektorenpalast und die Jesuitentreppe. Per Boot bist du in wenigen Minuten auf Lokrum – Inselpark mit Kloster, Badeplateaus und Pfauen. Späte Badenachmittage gelingen an der Banje-Bucht mit Altstadtblick, am Sunset Beach in Lapad oder an der Sveti-Jakov-Bucht 🏖️; bis Oktober ist das Wasser oft noch angenehm. Wer Meer und Mauern kombinieren will, paddelt bei ruhiger See mit dem Kajak um die Altstadt oder macht einen Tagestrip zu den Elaphiten (Lopud, Šipan, Koločep).

Herbsttipp: Vormittags die Mauern, nachmittags Lokrum, zum Sonnenuntergang zurück ans Fort Lovrijenac oder hoch zum Srđ – und den Abend mit Fisch vom Grill in einer Seitengasse ausklingen lassen 🌅. Kleiner Bonus: Schau den Kreuzfahrplan an und plane deine Altstadtgänge knapp davor oder danach – so gehören dir die Gassen fast allein.
Porto in Portugal – von Ribeira über schöne Brücken bis hin zu leckerem Portwein
Lage & Anreise: Porto liegt am Douro, nur wenige Kilometer vom Atlantik entfernt. Von Deutschland fliegst du oft direkt nach OPO; die Metro-Linie E bringt dich in etwa 30 Minuten in die Stadt (Umstieg an Trindade in die Innenstadtrichtung ist praktisch). Ankommen mit dem Zug geht über Campanhã (Fernzüge) und weiter nach São Bento – der Bahnhof selbst ist dank Azulejos schon eine Sehenswürdigkeit. Für Bus/Metro lohnt die wiederaufladbare Andante-Karte.

Altstadtgefühl: Unten am Fluss bummelst du durch die Ribeira, sets dich ans Ufer und schaust den Rabelo-Booten zu. Über die Ponte Dom-Luís-I spazierst du nach Vila Nova de Gaia – unten am Kai liegen die Portweinkeller, oben wartet der Blick über Dächer und Fluss. Besonders schön sind die Aussichten vom Miradouro da Vitória in Porto und vom Mosteiro da Serra do Pilar in Gaia; die Gaia-Seilbahn (Teleférico) macht den Weg zurück an den Fluss leicht und fotogen.
Essen & Trinken: Porto ist deftig und maritim zugleich. Probier eine Francesinha (mit Sauce und Ofenkäse), Bacalhau-Gerichte, gegrillte Sardinen und Polvo (Tintenfisch); als Snack gehen Bolinhos de Bacalhau, kleine Petiscos oder ein süßes Stückchen aus der Pastelaria. In Matosinhos reiht sich ein Fischgrill an den nächsten – perfekt nach einem Strandspaziergang. Drüben in Gaia führst du dich in den Portwein ein: Ruby, Tawny oder White zum Start, dazu eine kleine Führung durch die Lodge; als Alternative passt ein frischer Vinho Verde aus dem Umland.
Sehenswürdigkeiten & Meer/Strand: Unbedingt rein: Livraria Lello (am besten früh), der Palácio da Bolsa mit dem prunkvollen Arabischen Saal, die Igreja de São Francisco (barocke Holzschnitzereien) und der Aufstieg auf den Torre dos Clérigos. Für Meerluft nimmst du die Straßenbahn 1 oder den Bus flussabwärts nach Foz do Douro: Promenaden, der Felgueiras-Leuchtturm und weite Blicke auf die Brandung. Ein Stück weiter nördlich liegen die breiten Strände von Matosinhos – gut für Spaziergänge, Surfen und Sundowner.

Herbsttipp: Später Nachmittag auf dem Douro – eine kurze Bootsfahrt im warmen Licht – und danach eine Kellerführung mit Tasting in Gaia. Wenn du Zeit hast, häng einen Tagesausflug ins Douro-Tal dran (Zug bis Régua oder Pinhão): terrassierte Weinberge leuchten im Herbst gold, und das Flusstal zeigt Porto noch einmal von seiner genussvollen Seite.
Prag in Tschechien – hier entdeckst du schöne Brücken eine tolle Altstadt und viele Türme und Parks
Lage & Anreise: Prag liegt mitten in Mitteleuropa und ist aus Deutschland bequem erreichbar. Es gibt viele Direktflüge nach PRG; vom Flughafen fährst du mit Bus 119 + Metro A oder dem Airport Express zum Hauptbahnhof (hlavní nádraží). Aus Süd- und Westdeutschland lohnt der Zug (z. B. Berlin–Prag via Dresden; München/Nürnberg–Prag mit bequemen Fernzügen). Vor Ort bist du mit Metro, Tram und zu Fuß am entspanntesten unterwegs; Tageskarten lohnen sich schnell.

Altstadtgefühl: Starte am Altstädter Ring mit Astronomischer Uhr, tauche in Seitengassen ab und geh zur Karlsbrücke rüber nach Malá Strana. Das Herbstlicht sitzt tief, Laternen spiegeln sich abends im Pflaster, und Straßenmusiker geben den Takt. Hoch über der Moldau liefern Letná-Park und Petřín-Garten goldene Farben und weite Blicke über Türme und Brücken.
Essen & Trinken: Deftig, warm, gemütlich. Probier Svíčková (Rinderrahm), Gulasch, knusprige Ente mit Knödeln und Kraut. Dazu ein Pilsner oder tschechische Craft-Biere; für Pausen locken Kaffeehäuser mit Kuchen, heißer Schokolade und Apfelstrudel. Wer’s leicht mag, nimmt Suppenbars, moderne Bistros und Markthallen (z. B. bei Náplavka am Wochenende).
Sehenswürdigkeiten & „Strände“: Oben thront die Prager Burg mit Veitsdom; unten liegen Kampa-Insel, barocke Gärten und das Klementinum mit Turmblick. Moderne Kontraste setzen Tanzendes Haus und Galerien am Fluss. Einen Strand im klassischen Sinn gibt’s nicht, aber die Moldaupromenaden sind perfekt fürs Flanieren; Bootsfahrten und kleine Jazzboote zeigen die Stadt vom Wasser, und an der Náplavka-Uferzone sitzt du direkt am Fluss.

Herbsttipp: Früh zur Karlsbrücke (ruhig und fotogen), später durch die Burggärten hinab. Am Abend ein Jazzboot oder Konzert in der Altstadt – danach ein heißes Getränk im Café und ein letzter Blick auf die beleuchteten Brücken.
Tallinn in Estland – hier erwarten dich mittelalterliche Gassen und die frische Ostseeluft
Lage & Anreise: Tallinn liegt an der Ostsee, nur eine kurze Fährstunde von Helsinki entfernt. Du fliegst teils direkt nach TLL (saisonal), sonst via Helsinki oder Riga. Vom Flughafen bringen dich Tram oder Bus in etwa 20–30 Minuten in die Vanalinn (Altstadt); Taxis und Ride-Hailing sind zuverlässig, ein Hotel nahe Altstadt oder am Bahnhof Balti Jaam spart Wege.
Altstadtgefühl: Kopfsteinpflaster, Stadtmauer mit Türmen und das Hochplateau Toompea mit Blick über rote Dächer – Tallinns Altstadt wirkt wie ein lebendiges Mittelalter-Buch. Zwischen Raekoja plats (Rathausplatz), schmalen Gassen, Höfen und Handwerksläden findest du kleine Cafés und Werkstätten. Die Alexander-Newski-Kathedrale thront auf Toompea, gegenüber liegen spätgotische Kirchen und Aussichtspunkte wie Kohtuotsa und Patkuli – perfekt im weichen Herbstlicht.

Essen & Trinken: Kräftiges Schwarzbrot, Hering/Sprotten, Elch- oder Pilzgerichte und Eintöpfe wärmen nach Spaziergängen. Dazu passen kaneelirull (Zimtschnecken) in gemütlichen Cafés, lokale Craft-Biere, Vana Tallinn-Likör oder später im Jahr heißer Glögi. Probier auch kiluvõileib (Sprottenbrot), Kama-Desserts und Marzipan aus traditionellen Konditoreien – ideal als Mitbringsel.
Sehenswürdigkeiten & Meer/Strand: Im Seaplane Harbour (Lennusadam) tauchst du in maritime Geschichte ein; rund um Telliskivi/Kalamaja triffst du moderne Uferpromenaden, Ateliers und Restaurants. In Telliskivi/Kalamaja warten Street Art, Designshops und Holzhäuser – ein Kontrast zur Altstadt. Ein Ostseespaziergang in Pirita bringt weites Licht und Strandgefühl (Baden kühl, aber schön fürs Foto); dazu die Ruinen des Pirita-Klosters und ein grüner Küstenpark. Wer Türme liebt, steigt auf Oleviste (St.-Olai-Kirche) für einen Rundblick; wer Mauern mag, besucht Kiek in de Kök und die Bastionstunnel.
Herbsttipp: Sauna & Ostseeluft kombinieren – erst aufwärmen, dann ein kurzer, frischer Uferspaziergang. Warm anziehen, Schichten einpacken und den Sonnenuntergang von der Stadtmauer ansehen; danach in die Altstadt zum Eintopf, Zimtschnecke und Tee. So zeigt Tallinn seine beste Seite: mittelalterliche Kulisse, modernes Kreativviertel und die Ostsee stets nur ein paar Schritte entfernt.

Praktische Tipps für deine Planung deiner Reisen im Herbst 🍂
Buche Flüge frühzeitig und halte die Preise im Blick; Herbsttermine sind oft günstiger, aber beliebte Wochenenden füllen sich schnell. Pack feste, bequeme Schuhe für Kopfsteinpflaster, eine leichte, wind- und wasserabweisende Jacke für die Abendkühle und eine Kamera oder das Smartphone mit voller Powerbank. Für Strand- oder Küstentage rund um Lissabon, Porto und Dubrovnik wandern Badezeug und ein dünnes Mikrofaserhandtuch mit in den Rucksack; in Prag und Tallinn sind Mütze, Schal und das Zwiebelprinzip Gold wert.
Reserviere besondere Restaurants, Fado-/Jazzabende, Weingüter und Kellerführungen vorab, denn die kleineren, stimmungsvollen Adressen sind auch im Herbst gut gebucht. Lade Offline-Karten, checke Feiertage, Montagsruhen in Museen und saisonale Öffnungszeiten von Seilbahnen, Boots- und Stadtführungen. Eine lokale eSIM/SIM erleichtert Navigation und ÖPNV-Apps; City-Cards rechnen sich, wenn du mehrere Eintritte plus Verkehr planst.
Denke an kleines Regen-Setup (Kapuzenjacke oder Mini-Schirm), eine Trinkflasche, Sonnenbrille (das Herbstlicht ist flach, aber kräftig) und ggf. Reiseadapter. Plane kürzere Tage ein: Starte Sightseeing am Vormittag, leg die längeren Wege in den Nachmittag und nutze die goldene Stunde für Aussichtspunkte – im Herbst sind Altstädte im weichen Licht am allerschönsten.
- Wo verreist du im Herbst am liebsten? Lieber noch die letzten Badetage genießen oder liebe Städte- und Wandertrips mit herrlich bunten Bäumen? Wir freuen uns über deine Reiseerfahrungen im Herbst.