Die schönsten Städte auf Sardinien

Abendstimmung in Alghero mit beleuchteter Uferpromenade, Stadtmauer und Spiegelungen der Lichter im Meer.

Sardinien – Die wohl 4 schönsten Städte und was du alles erleben kannst

Wenn du an Sardinien denkst, siehst du vielleicht zuerst endlose Strände vor dir, doch die Städte der Insel sind mindestens genauso spannend. Zwischen pastellfarbenen Häuserfassaden, alten Kirchen und lebhaften Plätzen mischt sich der Duft von Espresso, Meer und frisch gebackenem Brot. Hier triffst du auf bunte Altstädte, lange Promenaden am Meer, quirlige Häfen und kleine Gassen, in denen die Wäsche im Wind flattert und Kinder auf den Plätzen spielen.

Luftaufnahme von Cagliari mit Altstadt, Hafenbecken und Kreuzfahrtschiff in der tiefblauen Bucht.
Panorama über Cagliari und den Hafen – Bildnachweis: AlexKane – iStock-ID: 2181800218

Viele Städte wirken auf den ersten Blick klein, doch hinter jeder Ecke verstecken sich Cafés, kleine Läden und Aussichtspunkte, von denen du bis zum Horizont schauen kannst. Abends füllen sich die Straßen mit Einheimischen, die zum Bummeln, Eis essen oder Aperitivo ausgehen, und du bekommst einen guten Eindruck vom entspannten Alltag auf der Insel.

Die Insel hat ein mediterranes Klima mit milden Wintern und warmen, trockenen Sommern, sodass du fast das ganze Jahr über reisen kannst. Besonders angenehm sind das Frühjahr und der Herbst, wenn es schon warm, aber noch nicht überlaufen ist und viele Feste stattfinden. Dann blüht die Natur, und in den Städten ist genug los, ohne dass du dich durch Menschenmassen schieben musst. Du erreichst Sardinien komfortabel per Flugzeug nach Cagliari, Olbia oder Alghero oder per Fähre von mehreren italienischen Häfen, oft auch mit der Möglichkeit, dein eigenes Auto mitzunehmen.

Historische Bastion mit großer Freitreppe in Cagliari vor blauem Himmel.
Monumentale Treppen des Bastione di Saint Remy – Bildnachweis: vololibero – iStock-ID: 2040493398

Vor Ort bist du mit Mietwagen oder Bus gut unterwegs, viele Orte sind über regionale Busverbindungen oder Zuglinien erreichbar. In den Städten selbst kommst du meist zu Fuß, mit Stadtbussen oder Taxi problemlos voran, und die Wege sind oft kürzer, als sie auf der Karte wirken. Preise für Hotels und Restaurants liegen höher als auf dem italienischen Festland, bleiben aber außerhalb der Hochsaison gut planbar, vor allem wenn du früh buchst oder ein wenig außerhalb der Zentren suchst. Du kannst fast überall mit Karte zahlen, solltest aber immer auch etwas Bargeld für kleine Bars, Bäckereien oder Marktstände dabeihaben.

In vielen Unterkünften sind Hunde willkommen, oft gibt es sogar Hinweise zu nahegelegenen Hundestränden. Gleichzeitig achten immer mehr Städte auf barrierearme Zugänge zu Museen, Promenaden und öffentlichen Gebäuden, auch wenn historische Altstädte mit Kopfsteinpflaster und Treppen weiterhin etwas Planung und flexible Tagesabläufe verlangen.

Cagliari

Cagliari ist die größte Stadt Sardiniens und liegt ganz im Süden am Golfo degli Angeli, mit rund 150.000 Einwohnern und einem lebendigen Hafen, an dem Fähren, Kreuzfahrtschiffe und Fischerboote ein und aus laufen. Die Stadt schmiegt sich an einen Hügel, oben das Viertel Castello mit hellen Palazzi, der Kathedrale und alten Stadtmauern, unten die Viertel Marina, Stampace und Villanova, in denen du dich zwischen Cafés, kleinen Läden und Eisdielen treiben lässt. In schmalen Gassen hängen Blumentöpfe an den Balkonen, manchmal hörst du nur das Klappern von Geschirr aus einer Küche und ein paar Stimmen von Nachbarn, die sich über den Balkon hinweg unterhalten. Abends werden Plätze wie die Piazza Yenne zur Bühne, wenn sich Einheimische und Gäste zu Aperitivo, Pizza oder Gelato treffen und die Lichter der Altstadt über dem Hafen schimmern.

Breite Straße in Cagliari mit Palmen, historischen Häuserfassaden und roten Blüten im Vordergrund.
Palmengesäumte Prachtstraße in Cagliari – Bildnachweis: Pilat666 – iStock-ID: 2213855940

Das Klima ist hier besonders mild, oft kannst du schon im Frühling in der Sonne sitzen und im Herbst noch im Meer baden, während in anderen Teilen Europas schon Jackenzeit ist. Vom Flughafen Cagliari Elmas bist du mit Zug oder Shuttle in wenigen Minuten in der Innenstadt, dazu kommt ein dichtes Netz an Stadtbussen und Regionalzügen, mit denen du auch andere Teile der Insel erreichst. Ein Besuch in Cagliari lässt sich gut mit Ausflügen ins Umland verbinden, etwa in Naturparks oder kleine Küstenorte, die mit dem Bus erreichbar sind.

Highlights sind der Blick von der Bastione Saint Remy über Dächer und Hafen, ein Spaziergang durch die engen Gassen von Castello mit ihren fotogenen Ecken, das römische Amphitheater, das sich in die Felsen schmiegt, und das Archäologische Nationalmuseum, in dem du mehr über die Nuraghenkultur erfährst. Wenn du zwischendurch ans Meer möchtest, nimmst du einfach den Bus zum langen Stadtstrand Poetto, wo du morgens joggst, nachmittags badest oder abends mit einem Aperitivo den Sonnenuntergang anschaust und Flamingos in der Lagune Molentargius beobachten kannst.

Blick auf die bunte Altstadt von Cagliari mit Hafenfront und beleuchteten Palästen bei einsetzender Dämmerung.
Abendstimmung über den Hügeln von Cagliari – Bildnachweis: RomanBabakin – iStock-ID: 989526528

Kulinarisch verbinden sich in Cagliari Meer und Land, auf den Speisekarten stehen frischer Fisch, Fregola mit Meeresfrüchten, Bottarga, aber auch gefüllte Teigtaschen wie Culurgiones und süße Seadas mit Honig. In Markthallen wie dem Mercato di San Benedetto stapeln sich fangfrischer Fisch, Gemüse, Käse und Wurst, und du bekommst einen guten Eindruck davon, was später auf deinem Teller landet. Die beste Zeit für einen Stadtbesuch sind April, Mai, September und Oktober, dann ist es warm, aber nicht drückend, und im Mai erlebst du mit der Prozession zu Ehren des Heiligen Efisio eines der wichtigsten Feste Sardiniens, wenn bunt gekleidete Gruppen aus allen Regionen mit Kutschen, Trachten und Musik durch die Stadt ziehen. Cagliari gilt als relativ sichere Stadt, trotzdem solltest du in vollen Bussen und rund um den Hafen auf Wertsachen achten.

Steinernes römisches Amphitheater in Cagliari, das sich terrassenförmig in einen Hügel schmiegt.
Antikes Amphitheater von Cagliari im Sonnenlicht – Bildnachweis: RussieseO – iStock-ID: 2210795607

Preislich liegt die Stadt im Mittelfeld, deutlich günstiger als die mondäne Costa Smeralda, und du findest viele kleine Hotels, Pensionen und Ferienwohnungen für unterschiedliche Budgets, besonders wenn du etwas abseits der allerzentralsten Lagen suchst. Hunde sind im Alltag mit Leine fast überall ein gern gesehener Begleiter, an den Stadtstränden gibt es aber je nach Abschnitt und Saison Regeln, die du vorher prüfen solltest. Die modernen Teile der Stadt mit breiten Gehwegen und flachen Plätzen sind für Rollstuhl und Kinderwagen deutlich angenehmer als die steilen Gassen der Altstadt, wo Kopfsteinpflaster und Treppen manchmal eine Herausforderung sind und du deine Route besser im Voraus planst.

Alghero

Die Hafenstadt Alghero an der Nordwestküste wirkt auf viele wie ein kleines Barcelona am Meer, denn hier treffen italienisches Flair und katalanische Geschichte aufeinander. Die Stadt hat gut 40.000 Einwohner, wirkt aber in der kompakten Altstadt eher wie ein großes Dorf mit Meerblick. Die historische Altstadt liegt auf einem Felsvorsprung über dem Wasser und ist von dicken Mauern umgeben, auf denen du bei einem Spaziergang fantastische Ausblicke auf Meer, Hafen und Sonnenuntergänge hast.

In den engen Gassen hängen Wäscheleinen und Blumenkästen, unter den Arkaden reiht sich ein Café an das andere und auf kleinen Plätzen sitzen Einheimische beim Kaffee, während Kinder spielen. Immer wieder entdeckst du Hinweise auf den katalanischen Einfluss, etwa zweisprachige Straßenschilder, Wappen oder Restaurants, die typische Gerichte auf ihre Art interpretieren. Abends verwandelt sich die Uferpromenade in eine Flaniermeile, Straßenkünstler treten auf und die Lichter spiegeln sich im Wasser des Hafens.

Blick auf die Altstadt von Alghero mit Stadtmauer, orangefarbenen Dächern und tiefblauem Meer an der Nordwestküste Sardiniens.
Küstenstadt Alghero mit bunten Häusern und Meerblick – Bildnachweis: DaLiu – iStock-ID: 1325029605

Alghero erreichst du bequem über den nahe gelegenen Flughafen, der von vielen europäischen Städten aus angeflogen wird, oder mit dem Auto und Bus von anderen Orten der Insel. Vor Ort kommst du in der Altstadt überall zu Fuß hin, da die Wege kurz sind und vieles dicht beieinander liegt. Für Strände und Ausflüge nutzt du den Stadtbus, ein Mietauto oder im Sommer auch Ausflugsboote. Zwischen den Gassen findest du gotische Kirchen, kleine Plätze und Palazzi, dazu den Hafen, von dem aus Boote zur berühmten Capo Caccia Region starten.

Dort wartet die eindrucksvolle Neptungrotte, die mit Tropfsteinen, hohen Hallen und einem unterirdischen See ein echtes Naturerlebnis ist, das du per Boot oder über eine Treppe in der Felswand erreichst. Viele Besucher kommen auch wegen der Strände, denn direkt vor der Stadt liegen ein feiner Stadtstrand und weitere Buchten, die du zu Fuß oder mit dem Bus erreichst. Entlang der Küste führen Wanderwege auf die Klippen von Capo Caccia und zu Aussichtspunkten, von denen du spektakuläre Fotomotive mit Meer, Felsen und oft auch Möwen und Kormoranen vor der Linse hast.

Im Inneren einer Tropfsteinhöhle bei Alghero hängen stalaktiten von der Decke und spiegeln sich im Wasser.
Tropfsteine in der Grotte bei Alghero – Bildnachweis: Delpixart – iStock-ID: 2156942512

In Alghero schmeckst du den katalanischen Einfluss auch auf dem Teller, etwa bei Hummer auf katalanische Art, Fischgerichten mit Tomaten, Oliven und Kräutern und Vorspeisen, die an Tapas erinnern. Dazu passen regionale Weine aus dem Umland und natürlich ein Gelato auf der abendlichen Runde über die Mauern oder die Promenade. Im Sommer füllt sich die Stadt, Konzerte, Straßenfeste und Festivals sorgen dafür, dass auf den Plätzen bis spät Musik zu hören ist, etwa beim Alguer Summer Festival, zu Ferragosto oder beim Cap d Any zum Jahreswechsel mit Feuerwerk und Livemusik. In der Nebensaison geht es entspannter zu, das Wetter ist meist mild und du kannst in Ruhe durch die Gassen ziehen, auf den Mauern sitzen und aufs Meer schauen oder bei einem Glas Wein den Alltag der Stadt beobachten.

Kopfsteinpflastergasse in der Altstadt von Alghero mit hohen Häusern, bunten Fassaden und Blick auf eine Kirche mit Kuppel.
Enge Gasse in der Altstadt von Alghero – Bildnachweis: Gabriele Maltinti – iStock-ID: 1939983217

Alghero gilt insgesamt als sicher, aber wie überall, wo viele Menschen unterwegs sind, lohnt sich ein wachsamer Blick auf Tasche, Kamera und Smartphone, besonders an belebten Ecken und im Hafen. Die Preise liegen im gehobenen Bereich, vor allem in den Sommermonaten und entlang der Promenade, doch etwas abseits der Hauptachsen findest du familiengeführte Unterkünfte und Trattorien mit fairen Preisen. Für Gäste mit Hund ist die Umgebung mit Wegen entlang der Küste und in den Hügeln ideal, an den Stränden gelten jedoch je nach Abschnitt und Saison unterschiedliche Regeln, die du vorher prüfen solltest. Die Altstadt mit Kopfsteinpflaster und kleineren Stufen kann für Rollstühle anstrengend sein, dafür sind Uferpromenade, Hafenbereich und viele neuere Viertel vergleichsweise barrierearm und angenehmer zu befahren.

Olbia

Im Nordosten der Insel liegt Olbia, die viertgrößte Stadt Sardiniens und eines der wichtigsten Tore zur Insel, weil hier sowohl der Fährhafen als auch der Flughafen für die Costa Smeralda liegen. Rund 60.000 Menschen leben in der Stadt, die sich rund um den Golf von Olbia erstreckt und damit ideal zwischen Meer, Inseln und Hinterland eingebettet ist. Viele Reisende kommen nachts mit der Fähre an oder landen mit dem Flugzeug und fahren sofort weiter, dabei lohnt es sich, Olbia selbst genauer anzuschauen.

Die Altstadt mit der Flaniermeile Corso Umberto, kleinen Seitengassen, Gelaterien und Bars, die romanische Basilika San Simplicio und die kleine Uferpromenade vermitteln ein entspanntes, sehr authentisches Sardinien Gefühl. Abends sitzen die Leute draußen, Kinder fahren mit dem Fahrrad über die Plätze und aus den Lokalen hörst du Stimmengewirr und Musik.

Luftaufnahme von Olbia mit Yachthafen, Brücken, modernen Gebäuden und Bergen im Hintergrund.
Moderne Hafenstadt Olbia von oben – Bildnachweis: AlexKane – iStock-ID: 2181800149

Der öffentliche Verkehr ist hier besonders gut ausgebaut. Du findest Stadtbusse zu den Stränden bei Pittulongu, zum Hafen und zum Flughafen, dazu überregionale Busse und Straßen, die dich schnell an die Costa Smeralda, nach Palau oder Nuoro bringen. Für abgelegene Buchten, kleine Dörfer und spontane Stopps ist ein Auto trotzdem ein Vorteil, vor allem wenn du flexibel bleiben möchtest. In und um Olbia kannst du Bootstouren zum Inselchen Tavolara unternehmen, Strände wie Porto Istana oder die Buchten der Costa Smeralda entdecken oder bei Ausflügen in die Weinberge und zu Nuraghen die Landschaft im Hinterland erkunden. So lässt sich ein klassischer Badeurlaub gut mit Kultur und Natur verbinden, ohne dass du jeden Tag lange Fahrten in Kauf nehmen musst.

Blick auf den Strand von Porto Istana bei Olbia mit türkisblauem Wasser, vielen Badenden und einem Tretboot im Vordergrund.
Strandtag in Porto Istana bei Olbia – Bildnachweis: Animaflora – iStock-ID: 1086594642

Durch ihre Lage ist die Stadt ein guter Mix aus Arbeits und Urlaubsort, in dem der Alltag der Einheimischen und der Tourismus nebeneinander stattfinden. Du findest entspannte Bars, einfache Trattorien und moderne Restaurants, in denen du malloreddus, Porceddu, Fisch und Meeresfrüchte genauso bekommst wie Pizza oder ein schnelles Panino. Die beste Reisezeit für Olbia und die Costa Smeralda ist von Juni bis September für alle, die möglichst viel baden möchten. Für Stadtbummel, Wandern und Ausflüge bieten sich Mai und der frühe Herbst an, dann ist es ruhiger und nicht mehr so heiß. Im August zieht das große Red Valley Festival Musikfans aus ganz Italien an und die Stadt wirkt deutlich lebhafter.

Olbia selbst ist eher unaufgeregt und gilt als sicher, doch an Hafen, Busbahnhof und in Einkaufszonen lohnt sich wie immer ein Blick auf Wertsachen. Preislich geht die Spanne weit auseinander, innerhalb der Stadt findest du einfache Hotels und Ferienwohnungen zu moderaten Preisen, während Unterkünfte direkt an der Costa Smeralda schnell sehr exklusiv werden. Mit Karte zahlen ist hier Standard, selbst kleine Bars akzeptieren oft kontaktloses Bezahlen, obwohl ein bisschen Bargeld nie schadet.

Alter Leuchtturm auf einer kleinen Insel vor Olbia auf Sardinien, umgeben von blauem Meer und Bergen im Hintergrund.
Olbia Leuchtturm auf dem Meer – Bildnachweis: Gim42 – iStock-ID: 1930017135

Viele Unterkünfte und Ferienwohnungen erlauben Hunde, an den Stränden gibt es in der Hochsaison ausgewiesene Hundebereiche und eingeschränkte Zeiten, über die du dich vorab informieren solltest. Die Stadt an sich ist relativ flach, große Teile des Zentrums, der Hafenbereich und die Einkaufsstraßen lassen sich mit Rollstuhl oder Kinderwagen gut nutzen, barrierefreie Zimmer sind in vielen modernen Hotels verfügbar, während einzelne historische Gebäude und Gehwege noch Stufen und unebene Stellen aufweisen.

Bosa

An der Westküste Sardiniens beeindruckt Bosa mit pastellfarbenen Häusern, die sich am Hang unterhalb der Burg Malaspina über dem Fluss Temo auftürmen und eine entspannte, fast dörfliche Atmosphäre schaffen. Die kleine Stadt mit etwa 8.000 Einwohnern liegt rund zwei Kilometer vom Meer entfernt am einzigen schiffbaren Fluss der Insel und gehört offiziell zu den schönsten Orten Italiens. Wenn du am Ufer entlangläufst, spiegeln sich die bunten Fassaden und die alten Gerbereien im Wasser, Fischerboote schaukeln vor sich hin und es fühlt sich eher wie ein größeres Dorf als wie eine Stadt an. In den Gassen hängen Wäscheleinen, Katzen dösen auf Treppenstufen und du hast schnell das Gefühl, den Rhythmus des Alltags ein bisschen mitzuerleben.

Panorama von Bosa mit dicht aneinander gebauten, farbenfrohen Häusern am Hang unterhalb der Burg auf Sardinien.
Bunte Häuser am Hang von Bosa – Bildnachweis: tupungato – iStock-ID: 2218890397

Du erreichst Bosa mit dem Auto auf einer spektakulären Küstenstraße von Alghero aus, die dir immer wieder Ausblicke auf Meer und Felsen schenkt, oder über das Landesinnere von Oristano. Es gibt auch Busverbindungen, doch die Gegend fühlt sich mit einem eigenen Fahrzeug freier an, weil du spontan an Aussichtspunkten oder kleinen Buchten anhalten kannst. Im Zentrum bist du fast nur zu Fuß unterwegs, schlenderst am Fluss entlang, durch die Gassen des historischen Viertels Sa Costa und steigst, wenn du magst, hinauf zur Burg, von wo aus du einen weiten Blick über Stadt, Hügel und Meer hast.

Die alten Gerbereien am Fluss erzählen von der Handwerkstradition, und unten am Wasser sitzen am Abend Einheimische und Gäste zusammen, trinken etwas und schauen auf den Temo. Der Badeort Bosa Marina mit seinem breiten Sandstrand und der Promenade ist ideal für einen Badetag, wenn du die Kombination aus Stadt und Meer suchst oder einfach barfuß am Wasser laufen möchtest.

Nahaufnahme sardischer Holzmasken aus Bosa, die für traditionelle Feste und Rituale verwendet werden.
Traditionelle Holzmasken aus Bosa – Bildnachweis: Marco Di Benedetto – iStock-ID: 2182447471

Aktivitäten reichen von Bootstouren auf dem Temo über Stand Up Paddling und Kajakfahren bis hin zu Wanderungen durch die Hügellandschaft, in der du mit etwas Glück auch Gänsegeier beobachten kannst, die über den Felsen kreisen. Kulinarisch erwartet dich eine Mischung aus Meer und Land, etwa frischer Fisch, Meeresfrüchte und einfache, sehr gute Hausküche in kleinen Trattorien. Dazu passt der typische Dessertwein Malvasia di Bosa, den du in vielen Lokalen glasweise probieren kannst. Die beste Reisezeit ist das Frühjahr, wenn alles grün ist und das Licht weich, und der Herbst, wenn das Meer noch warm ist und die Hitze des Sommers nachlässt. Im Winter ist es ruhig, dafür kannst du dann einen der spannendsten Karnevals der Insel erleben, den Carrasegare Osinku mit seinen Masken, Ritualen und viel Musik, der für einige Tage das sonst ruhige Städtchen komplett verändert und Karnevals Stimmung aufkommen lässt.

Sonnenbeschienene Altstadtgasse mit bunten Häusern, Cafés und Kopfsteinpflaster in Bosa auf Sardinien.
Abendstimmung in den Gassen von Bosa – Bildnachweis: DaLiu – iStock-ID: 1271766683

Bosa wirkt sehr sicher, der Alltag läuft langsam und abends sitzen Einheimische und Gäste gemeinsam auf den Plätzen, essen, trinken und unterhalten sich. Preislich ist der Ort meist günstiger als die großen Badeorte im Norden, viele kleine B&Bs und Ferienwohnungen bieten ein sehr gutes Preis Leistungs Verhältnis, wobei du in Bars und kleineren Läden öfter mit Bargeld zahlst. Für Reisen mit Hund ist Bosa ideal, denn du hast viele Wege am Fluss und in den Hügeln, während es am Strand je nach Saison spezielle Zonen und Regeln gibt, über die du dich vorher informieren solltest. Die Altstadt mit ihren Treppen, steilen Gassen und dem Kopfsteinpflaster ist für Rollstühle herausfordernd, allerdings sind die Uferpromenade, Bosa Marina und der zentrale Bereich am Fluss vergleichsweise barrierearm, sodass du dir gut einzelne Bereiche aussuchen kannst, die zu deinen Bedürfnissen passen.

Welche Stadt auf Sardinien passt zu dir?

Ob du nun die lebendige Hauptstadt Cagliari mit Stadtstrand und langer Geschichte, das katalanisch geprägte Alghero mit Mauern über dem Meer, das praktische und gut angebundene Olbia als Tor zur Costa Smeralda oder das farbenfrohe Bosa am Fluss bevorzugst, jede dieser Städte zeigt dir ein anderes Gesicht Sardiniens und eine andere Stimmung. In Cagliari erlebst du das urbane Sardinien mit Hafen, Altstadt und Festen, in Alghero die Mischung aus italienischer und katalanischer Kultur, in Olbia den perfekten Ausgangspunkt für Ausflüge an die Costa Smeralda und in Bosa das fast dörfliche Leben zwischen Fluss, Burg und Meer.

Abendstimmung in Alghero mit beleuchteter Uferpromenade, Stadtmauer und Spiegelungen der Lichter im Meer.
Alghero bei Sonnenuntergang an der Uferpromenade – Bildnachweis: Marc_Osborne – iStock-ID: 1061423022

Du kannst sie auf einer Rundreise kombinieren und dir ein bis zwei Nächte pro Ort gönnen oder dir eine Stadt aussuchen und von dort aus Strände, Dörfer und Natur erkunden, je nachdem, wie viel Zeit und Budget du mitbringst. Mit Mietwagen bist du flexibel und erreichst auch kleinere Buchten und Bergdörfer, mit Bus und Zug funktioniert eine Route zwischen den größeren Orten ebenfalls gut, wenn du lieber ohne Auto unterwegs bist. Überlege dir, ob dir Kultur und Feste, Strände und Bootstouren, Essen und Wein oder Ruhe und ursprüngliche Atmosphäre am wichtigsten sind, und plane deine Route danach. So findest du genau den Mix, der zu dir passt, und kannst Sardinien Schritt für Schritt entdecken, anstatt alles auf einmal sehen zu wollen.

Warst du schon einmal auf Sardinien oder in einer dieser Städte? Oder gefallen die andere Inseln und Städte in Italien? Wir freuen uns jederzeit über deine Kommentare und Geschichten.