Rumäniens schönste Orte: Von mittelalterlichen Gassen bis wilden Karpaten – vier Reiseideen für deinen nächsten Trip

Der Bâlea-See in Rumänien, umgeben von den majestätischen Karpaten, mit Berghütten und klarer Spiegelung im Wasser.

Ankommen, aufatmen, entdecken: Städtezauber, Bergluft, Donaudelta und Küche zwischen Tradition und Moderne 🇷🇴

Rumänien überrascht mit einer Vielfalt, die in kurzer Zeit erreichbar ist; zwischen gotischen Städten und den Karpaten wechselst du in wenigen Stunden von Kopfsteinpflaster zu Bergluft.
Von UNESCO-Naturparadiesen im Donaudelta bis zu stillen Dorfplätzen an der Schwarzmeerküste 🌊 spannt sich ein Bogen, der Reisende immer wieder staunen lässt.
Dank zuverlässiger Züge, vieler Direktflüge aus Deutschland und ausgebauter Fernstraßen erreichst du selbst entlegene Regionen ohne großen Planungsaufwand.
Moderne Cafés, Märkte und ehrliche Küche – von Sarmale bis Papanași 🍲 – treffen auf Handwerk und lebendige Festivals, während Gastfreundschaft und Sicherheit viele Reisen angenehm unkompliziert machen.

Preislich bleibt das Land im europäischen Vergleich moderat 💶, und digitale Infrastruktur mit gutem Mobilfunk sowie häufiger Kartenzahlung erleichtert den Alltag.
Wer offen unterwegs ist, sammelt nicht nur Postkartenmotive, sondern ein Gefühl für Rhythmus, Sprachen und Landschaften, das lange nachklingt – ideal für spontane Abstecher mit leichtem Gepäck 🧳.
Die folgenden vier Orte geben dir einen konzentrierten Einstieg – mit Anreise aus Deutschland, Sehenswürdigkeiten, Ausflugsoptionen, Esskultur, Preisniveau und Infrastruktur.

Bukarest: Kontraste aus Geschichte, Gastronomie und großstädtigem Schwung ✈️

So kommst du aus Deutschland hin
Von vielen deutschen Städten gibt es ganzjährig Direktflüge zum Flughafen Henri Coandă (OTP); die reine Flugzeit liegt je nach Abflugort meist zwischen zwei und drei Stunden. Wer ohne Umstieg reist, ist oft schneller im Zentrum als gedacht: Vom Terminal bringt dich der Schnellzug direkt zum Bahnhof Gara de Nord; alternativ fahren Expressbusse zu wichtigen Knotenpunkten. Taxis sind am offiziellen Stand organisiert, komfortabel und preislich fair; noch transparenter sind Ride-Hailing-Apps wie Bolt oder Uber. Wenn du Zeit mitbringst, ist auch die Anreise mit dem Nachtzug (via Wien/Budapest) eine stimmungsvolle Option – sie dauert deutlich länger, spart aber eine Hotelnacht. Vor Ort bist du flexibel: Die Innenstadt ist gut zu Fuß machbar, für größere Distanzen gibt es Metro, Bus, Tram und E-Scooter.

Blick auf das Parlamentsgebäude in Bukarest mit symmetrischem Brunnen im Vordergrund und von Bäumen gesäumter Straße.
Parlamentsgebäude in Bukarest – Bildnachweis: benedek – Stock-ID: 1186344710

Sehenswürdigkeiten
Bukarest lebt vom Spiel der Gegensätze. Das spektakulärste Beispiel ist der Palast des Parlaments – ein Monumentalbau, dessen Dimensionen man erst auf einer Führung wirklich begreift. Gleich daneben beginnt die historische Altstadt Lipscani mit kopfsteingepflasterten Gassen, Hinterhöfen, kleinen Museen und der filigranen Stavropoleos-Kirche, deren geschnitzte Stein- und Holzdetails zu den schönsten des Landes zählen. Ein paar Schritte weiter triffst du auf das elegante Band der Calea Victoriei: Paläste, Galerien, Boutiquen, das Rumänische Athenäum und Kaffeehäuser, die an die große Zeit der Salons erinnern. Für Stadtgrün sorgen großzügige Parks – vom Herăstrău-/König-Michael-I.-Park mit Bootsverleih und Biergärten bis zum Carol-Park mit Mausoleum und alten Monumenten. Kulturfans durchstöbern das Nationale Kunstmuseum (ehemaliger Königspalast) oder das Museumsdorf am See, wo traditionelle Häuser aus allen Regionen anschaulich vom Landleben erzählen. Architektur- und Fotomenschen lieben die Mischung aus Art déco, Belle Époque, Neo-Romanik, sozialistischer Strenge und zeitgenössischer Glasfassade – oft in einer einzigen Straßenecke. Ein lokaler Geheimtipp für Regentage: die Lichtfluten im Buchtempel Cărturești Carusel, eine der fotogensten Buchhandlungen Europas. Wer Wellness mag, plant ein paar Stunden in den Thermen nördlich der Stadt ein – riesige Becken, Saunen, Palmenhallen, perfekt nach einem Museums- oder Spaziergangstag.

Ausflüge in der Umgebung
In Sinaia thront das romantische Schloss Peleș am Rand der Bucegi-Berge – Holzschnitzereien, Gemälde, Rüstungen und eine Parkanlage, die selbst bei Nieselregen märchenhaft wirkt. Ein Stück weiter locken Brașov (mittelalterliche Altstadt, Schwarze Kirche) und das Burgenland rund um Bran und Râșnov. Wer Natur und Ruhe sucht, fährt zum Mogoșoaia-Palast vor den Toren der Stadt, spaziert am See und picknickt im Park. Ein Kontrastprogramm bilden Constanța und die Schwarzmeerküste (Sommerbetrieb, Bäderarchitektur, Hafenflair). Weinfreund:innen steuern die Hügel von Dealu Mare an, wo moderne Weingüter Verkostungen und Kellertouren anbieten. Ebenfalls nah: das Comana-Naturreservat mit Holzstegen durch Schilf und Auen – ideal für eine halbtägige Landpartie.

Luftaufnahme von Bukarest mit dem Parlamentsgebäude im Hintergrund und historischer sowie moderner Architektur im Vordergrund.
Luftaufnahme von Bukarest – Bildnachweis: Panama7 – Stock-ID: 2193926041

Essen & Spezialitäten
Bukarest ist eine der vielseitigsten Food-Städte Osteuropas. In traditionellen Gasthäusern bestellst du Sarmale (Kohlrouladen) mit Mămăligă, Ciorbă de burtă oder Ciorbă Rădăuțeană (säuerliche Suppen), gegrillte Mici mit Senf und frisch gebackenem Brot sowie Zacuscă und Salată de vinete (Auberginenaufstrich) als Vorspeisen. Zum Süßen gibt es Papanași (mit Sauerrahm und Konfitüre) oder cozonac. Die moderne Szene reicht von Bistronomy über Levante- und Asian-Fusion-Küchen bis zu Specialty Coffee auf internationalem Niveau. Gute Weinkarten führen Tropfen aus Dealu Mare, Dobrogea, Cotnari oder dem Banat; als Digestif steht Țuică/Pălincă auf vielen Karten. Streetfood? Von Covrigi (Sesambrezeln) bis zu shaorma findest du nahezu rund um die Uhr etwas – ideal nach einem Konzertbesuch. Trinkgeld wird geschätzt (ca. 10 % bei gutem Service).

Preisniveau & Infrastruktur
Im europäischen Vergleich ist Bukarest preislich moderat: Von Boutique-Hotels und Apartments in Altstadtlage bis zu internationalen Ketten ist alles dabei. Ein gutes Abendessen kostet deutlich weniger als in vielen westeuropäischen Hauptstädten; Kaffee, ÖPNV-Tickets und Museumseintritte sind meist günstig bis mittel. Die Infrastruktur ist für Städtereisen sehr angenehm: Metro-Netz mit klaren Linien, dichte Bus/Tram-Takte, Kontaktlos-Zahlung in vielen Fahrzeugen und Fahrkarten-Apps. Kartenzahlung ist weit verbreitet, Geldautomaten gibt es reichlich; dennoch lohnt ein kleiner Bargeldvorrat für Märkte oder Kioske. Mobiles Internet ist schnell und preiswert, eSIMs funktionieren zuverlässig. Sicherheit: Bukarest gilt als sichere Großstadt; übliche Achtsamkeit (Taschen, Handys) in vollen Gassen genügt. Für Autofahrten gilt: Rushhour meiden, Parkhäuser vorab checken und innerstädtisch lieber ÖPNV oder Ridesharing nutzen. Beste Reisezeiten sind Frühling und Herbst (mildes Licht, angenehme Temperaturen); der Sommer kann heiß, der Winter überraschend schneereich sein – beide haben dafür ihren eigenen Reiz, von Straßencafés bis zu stimmungsvollem Parkfrost.

Triumphbogen in Bukarest mit der rumänischen Flagge auf der Spitze, umgeben von einer breiten Straße und Bäumen.
Triumphbogen in Bukarest – Bildnachweis: ttart – Stock-ID: 1933059331

Stadtgefühl & kleine Extras
Was Bukarest besonders macht, ist sein Rhythmuswechsel. Du kannst morgens in einer stillen Klosterkirche sitzen, mittags durch Gründerzeitfassaden und sozialistische Boulevards streifen und abends in einer Bar im Hinterhofgarten landen, in der Live-Jazz die Ziegelwand wärmt. Zwischendurch entdeckst du Streetart, kleine Antiquariate, Dachterrassen mit Blick über die Dächer und überraschend viele Innenhöfe, in denen die Stadt für einen Moment flüstert statt zu rauschen. Nimm dir Zeit, blicke in Toreinfahrten, folge Seitengassen – Bukarest ist kein Postkartenmotiv, das man „abhakt“, sondern ein Ort, der dich im Gehen gewinnt.

Brașov & Burgenland: Mittelalterflair und Karpatenkulissen 🏰

So kommst du aus Deutschland hin
Am schnellsten fliegst du nach Bukarest (OTP) oder Sibiu (SBZ) und reist weiter ins Bergland. Von Bukarest nach Brașov brauchst du mit dem Zug je nach Verbindung etwa 2½–3½ Stunden; auch komfortable Fernbusse fahren regelmäßig. Von Sibiu aus bist du per Bus/Auto in rund 2½–3 Stunden dort (über Făgăraș). Mit dem Mietwagen folgst du gut ausgebauten Nationalstraßen (u. a. DN1/E60); im Winter können Pässe und Anstiege glatt sein – wintertaugliche Ausrüstung einplanen. In Brașov selbst ist die Altstadt ideal zu Fuß, für längere Wege gibt es ein dichtes Busnetz, Taxis sowie Ride-Hailing (z. B. Bolt). Wer landschaftlich reisen möchte, kombiniert An- und Abreise mit Stopps in Sinaia, Predeal oder Azuga.

Luftaufnahme des Stadtzentrums von Brașov in Rumänien mit Marktplatz, Ratshaus und umliegenden historischen Gebäuden mit roten Dächern.
Stadtzentrum von Brașov – Bildnachweis: Sherif Kharbish – Stock-ID: 2230946027

Sehenswürdigkeiten
Brașov (rund 250.000 Einwohner) spannt einen Bogen von städtischer Eleganz zu wehrhafter Vergangenheit. Herzstück ist die Piața Sfatului (Rathausplatz) mit bunten Bürgerhäusern, Cafés und dem alten Rathaus. Gleich daneben erhebt sich die Schwarze Kirche, die größte gotische Hallenkirche Rumäniens, berühmt für ihre Orgel und Teppichsammlung. Ein Spaziergang entlang der Stadtmauern führt zu gut erhaltenen Wehrtürmen wie dem Weberbastei sowie zu den Aussichtspunkten Weißer und Schwarzer Turm. Durch die schmale Strada Sforii (Seilgasse) zwängst du dich zu den Gassen des Șchei-Viertels mit der Ersten Rumänischen Schule und alten Stadttoren (Catherine’s Gate). Für den Blick von oben nimmst du die Seilbahn oder einen kurzen, steilen Pfad auf den Tâmpa-Berg – die Stadt liegt dir im Halbrund zu Füßen. Museen, Hinterhöfe, kleine Galerien und Innenhöfe sorgen für schöne Regentags-Alternativen.

Ausflüge in der Umgebung
Klassiker ist das Schloss Bran, dessen Silhouette auf einem Felsen thront (ca. 30–40 Minuten). Auf dem Rückweg lohnt die Festung Râșnov mit weitem Blick über Täler und Hügel. Naturfans fahren nach Zărnești in den Piatra-Craiului-Nationalpark: die Zărnești-Schlucht, Almwiesen, Kalkgrate und gut markierte Wege. Nah bei Brașov warten der Canionul Șapte Scări (Sieben-Leitern-Schlucht; saisonabhängig) und das Skigebiet Poiana Brașov (im Sommer Wandergebiet, im Winter Pisten). Familien freuen sich über das Bärenreservat bei Zărnești (Libearty). Tagesausflüge führen außerdem nach Sinaia (Schloss Peleș) oder auf die Panoramastraßen der Südkarpaten (saisonal geöffnet).

Essen & Spezialitäten
Die Küche in Transsilvanien ist herzhaft und bodenständig. Typisch sind Ciorbă-Suppen (mit Gemüse, Fleisch oder Bohnen), Gulaș-Varianten, Schmorgerichte und Mămăligă (Polenta) als Beilage zu Eintöpfen, Käse und Pilzen. Probier brânză de burduf (Hirtenkäse), geräucherten cașcaval, Forelle aus Gebirgsbächen und Sarmale. Auf der Straße duftet es nach Kürtőskalács (Baumstriezel) – am besten heiß und knusprig – sowie nach frisch gebackenem Brot. Als Dessert locken Papanași; als Digestif werden Țuică oder Pălincă gereicht. In der Altstadt findest du vom rustikalen Keller bis zur modernen Bistroküche alles; viele Karten führen regionale Weine (z. B. Dealu Mare) und zunehmend Craft-Beer.

Luftaufnahme der Schwarzen Kirche in Brașov, Rumänien, mit umliegenden historischen Gebäuden und Bergen im Hintergrund.
Die Schwarze Kirche in Brașov – Bildnachweis: Dirk Van Geel – Stock-ID: 2219063804

Preisniveau & Infrastruktur
Brașov ist etwas teurer als der Landesdurchschnitt, bleibt aber budgetfreundlich. Gute Mittelklassehotels und charmante Pensionen kosten – je nach Saison – meist deutlich weniger als in westeuropäischen Bergstädten; Boutique-Adressen liegen eine Stufe höher. Ein ordentliches Abendessen bekommst du häufig für moderates Geld, Kaffee und Kuchen sind angenehm bepreist. Die Infrastruktur ist für Städtereisen top: zuverlässiges Busnetz (E-Tickets/Apps), viele Kartenzahlungen, flächendeckende Geldautomaten und sehr gutes Mobiles Internet. Die Altstadt ist größtenteils fußgängerfreundlich; für das Parken empfiehlt sich ein Parkhaus oder eine Unterkunft mit Stellplatz (Wochenenden sind beliebt). Englisch ist im Tourismus weit verbreitet, Deutsch hört man gelegentlich in Betrieben mit Siebenbürger-Bezug. Wetter: Frühling/Herbst sind mild und ideal zum Stadt-Wandern-Mix; im Winter gibt’s oft Schnee und stimmungsvolle Plätze, im Sommer angenehm warme Abende.

Stadtgefühl & kleine Extras
Brașov belohnt langsames Schlendern. Nimm dir Zeit für die Kaffeehäuser rund um den Rathausplatz, für Handwerksläden in Seitengassen und für die Dämmerung, wenn der Tâmpa-Schriftzug leuchtet und Musiker auf den Stufen spielen. Wer früh wach ist, hat die Stadt fast für sich, hört die Glocken der Schwarzen Kirche und atmet die kühle Bergluft. Abends locken Weinstuben, kleine Bühnen und Dachterrassen mit Blick auf Ziegeldächer und Wälder. Und das Beste: Nach einem Tag zwischen Mauern, Türmen und Gassen bist du in wenigen Minuten wieder draußen im Grünen – die Karpaten beginnen hier praktisch am Stadtrand.

Sibiu & der Transfăgărășan: Von wunderschönen Plätzen über alte Brücken und eine legendäre Panoramastraße 🏔️

So kommst du aus Deutschland hin
Nach Sibiu (SBZ) gibt es saisonal wie ganzjährig Direktflüge (u. a. ab München); alternativ fliegst du nach Bukarest (OTP) oder Cluj (CLJ) und fährst weiter per Zug oder Fernbus. Vom Flughafen Sibiu sind es nur wenige Kilometer ins Zentrum; Taxis und Ride-Hailing (z. B. Bolt) stehen am Terminal bereit, die Stadtbuslinie verbindet regelmäßig Flughafen, Bahnhof und Altstadt. Wer flexibel sein möchte, nimmt einen Mietwagen – ideal, wenn du den Transfăgărășan, Dörfer in der Umgebung oder Berggebiete wie Păltiniș kombinieren willst. Innerhalb Sibius kommst du zu Fuß am schnellsten voran: Die Wege zwischen Großem Ring, Kleinem Ring, Huetplatz und Unterstadt sind kurz, Kopfsteinpflaster inklusive. Für längere Strecken nutzt du das Busnetz (dicht, zuverlässig) oder E-Scooter.

Der zentrale Marktplatz von Sibiu in Rumänien bei Sonnenuntergang, gesäumt von historischen Gebäuden und Menschen, die flanieren und verweilen.
Der Marktplatz von Sibiu in Rumänien – Bildnachweis: SCStock – Stock-ID: 697536390

Sehenswürdigkeiten
Sibiu (rund 150.000 Einwohner) ist eine Stadt der Plätze, Fassaden und Durchgänge. Am Großen Ring (Piața Mare) öffnen sich barocke Paläste, Arkaden und Terrassen; gleich daneben liegt der Kleine Ring (Piața Mică) mit Laubengängen, Handwerksläden und dem Rathhausturm (Turnul Sfatului), dessen Aussichtsplattform einen wunderbaren Überblick liefert. Über die Lügenbrücke (Podul Minciunilor), die erste gusseiserne Brücke des Landes, spazierst du hinüber zur Unterstadt mit niedrigen Häusern und engen Gassen – perfekt für eine ruhige Runde abseits der Hauptwege. Sakrale Fixpunkte sind die gotische Evangelische Stadtpfarrkirche am Huetplatz (Turmbesteigung!) und die prächtige orthodoxe Kathedrale, deren Innenraum mit Ikonen leuchtet. Kunst- und Geschichtsfans besuchen das Brukenthal-Nationalmuseum (Gemäldesammlungen in historischen Palästen). Ein Muss am Stadtrand: das ASTRA-Freilichtmuseum im Dumbrava-Wald – Dutzende originale Bauernhäuser, Mühlen und Werkstätten an einem Seeufer; hier lässt sich ein halber Tag wunderbar vertrödeln.

Ausflüge in der Umgebung
Der Star ist die Hochstraße Transfăgărășan (DN7C) über den Făgăraș-Kamm bis zum Bâlea-See – Serpentinen, Tunnel, Wasserfälle, weite Blicke. Je nach Winterlage ist die Passhöhe nur in der warmen Saison geöffnet (typisch: späte Frühjahr/Frühsommer bis Herbst); außerhalb dieser Zeit gelangst du von Bâlea Cascadă mit der Seilbahn zum See. Plane Zeit für Fotostopps und Wetterwechsel ein. Ruhiger, aber ebenso eindrucksvoll sind Dorfrunden im Mărginimea Sibiului (z. B. Rășinari, Săliște) mit Schafweiden, Holzschnitzereien und Hofläden. Für Bergluft fährst du nach Păltiniș (ältester Luftkurort Rumäniens): leichte Gipfelwege im Sommer, Loipen und Pisten im Winter. Weitere Ziele: die Făgărașer Festung (geschichtsträchtig, gut erhalten), die Kirchenburg Cisnădioara (Burgkirche auf dem Hügel, romantischer Blick) oder die Salzseen von Ocna Sibiului (Sommerbaden mit Auftrieb!). Wer Panoramastraßen liebt, kann – bei längerem Aufenthalt – auch die Transalpina (DN67C) ansteuern.

Der Bâlea-See in Rumänien, umgeben von den majestätischen Karpaten, mit Berghütten und klarer Spiegelung im Wasser.
Der Bâlea-See in Rumänien – Bildnachweis: Starcevic – Stock-ID: 1766294774

Essen & Spezialitäten
Sibius Küche vereint transsilvanische, rumänische und sächsische Einflüsse. Starte mit einem Marktbesuch an der Piața Cibin: Käse (brânză de burduf, telemea), Räucherwaren, Honig, Obst und saisonal Pilze. In Gasthäusern stehen Ciorbă-Suppen, Tocăniță (Schmorgerichte), Mămăligă (Polenta) mit Käse und Sauerrahm, Forelle aus Gebirgsbächen und Sarmale auf der Karte. Als Straßenklassiker gibt es Mici vom Grill; zum Dessert locken Papanași oder sächsisch inspirierte Kuchen und Kolatschen – mit etwas Glück auch Hanklich. Cafés brühen Specialty Coffee auf hohem Niveau; Weinkarten führen Tropfen aus Siebenbürgen (z. B. Târnave/Jidvei) sowie frische Weiße aus Dobrogea. Wer mag, probiert Țuică/Pălincă als Digestif – in Maßen.

Preisniveau & Infrastruktur
Sibiu ist preislich moderat und bietet viel Auswahl: Boutique-Hotels in Patrizierhäusern, familiäre Pensionen in der Unterstadt, Stadthotels nahe Bahnhof und Ringen. Ein gutes Abendessen kostet weniger als in vielen westeuropäischen Städten; Cafépreise und Eintritte sind meist freundlich. Die Infrastruktur ist für Städtetrips ideal: dichtes Busnetz, zuverlässige Kartenzahlung, zahlreiche Geldautomaten, schnelles Mobiles Internet (eSIM klappt problemlos). Die Altstadt ist fußgängerfreundlich; mit dem Auto parkst du am besten in ausgewiesenen Zonen/Parkhäusern und gehst den Rest zu Fuß. Englisch ist in Hotellerie und Gastronomie weit verbreitet; deutschsprachige Bezüge sind – dank sächsischer Geschichte – keine Seltenheit. Beste Reisezeiten: Frühling und Herbst (mild, fotogen), im Sommer Festivals und laue Abende, im Winter Weihnachtsmarktstimmung und oft klare, kalte Luft.

Traditionelle rumänische Mici (gegrillte Hackfleischröllchen) brutzeln auf einem Holzkohlegrill.
Mici – Rumäniens beliebte Grillspezialität – Bildnachweis: roibu – Stock-ID: 2235920151

Stadtgefühl & kleine Extras
Sibiu gewinnt mit Details: den „Augenlidern“ der Dachgauben, die dich von vielen Fassaden „anblicken“, den Durchgängen zwischen Höfen, dem Klang der Kopfsteinpflaster unter dem Morgenrad der Lieferanten. Abends, wenn Laternen die Laubengänge warm zeichnen, wirkt der Kleine Ring wie eine Bühne. Nimm dir Zeit für die Treppenwege zur Unterstadt, für einen Turmaufstieg zum Sonnenuntergang und für eine langsame Runde im ASTRA-Park, wo du am Ufer sitzt und Mühlenflügel knarzen hörst. Und wenn du dann am nächsten Tag die erste Kehre des Transfăgărășan nimmst, merkst du, wie nah Stadt und Bergwelt hier beieinander liegen – genau das macht die Region so unwiderstehlich.

Donaudelta: Schilfmeere, Vogelwelten und Sandzungen am Schwarzen Meer 🌿🐦

So kommst du aus Deutschland hin
Am einfachsten fliegst du nach Bukarest (OTP) und reist weiter nach Tulcea, dem klassischen Tor ins Delta. Von Bukarest aus fahren Züge (umsteigen teils in Medgidia/Fetești) und Fernbusse; je nach Verbindung brauchst du etwa 4–5 Stunden. Mit dem Mietwagen gelangst du über gut ausgebaute Fernstraßen in rund 3½–4 Stunden nach Tulcea (Stadtparkplätze vorhanden, viele Unterkünfte bieten bewachte Stellplätze). Ab Tulcea nimmst du Linien- oder Schnellboote nach Sulina (kanalisiert, ganz im Osten) oder Sfântu Gheorghe (Mündungszunge mit langer Sandbank). Viele Unterkünfte organisieren den Transfer oder holen dich mit kleinen Booten am Anleger ab – praktisch, wenn du Gepäck hast. Wer Naturwege bevorzugt, bleibt in Tulcea und bucht Tagestouren in die Kanäle und Seen.

Zwei Rosapelikane neben Kormoran auf Baumstamm im Donaudelta; Schilf und Wasser im Hintergrund
Pelikane im Donaudelta – majestätische Uferbewohner – Bildnachweis: guenterguni – Stock-ID: 1328902780

Sehenswürdigkeiten
Das Donaudelta (UNESCO-Biosphärenreservat) ist ein Wasserlabyrinth aus Armen, Kanälen, Seen und Schilf – ein Mosaik, das sich je nach Jahreszeit völlig anders anfühlt. Auf Bootstouren siehst du Reiher, Kormorane, Ibisse und mit Glück Pelikane, während Seerosenfelder und Weidenbäume das Ufer säumen. In Sulina triffst du auf einen entspannten Küstenort mit altem Leuchtturm, Gebäuden der Europäischen Donaukommission, einer multikonfessionellen Friedhofsanlage und einem endlosen, feinsandigen Strand, der über Holzstege erreichbar ist. Sfântu Gheorghe liegt direkt an der Mündung; hier spürst du das Zusammentreffen von Süß- und Salzwasser: weite Sandzungen, naturbelassene Strände und Sonnenuntergänge, bei denen das Delta in Goldtönen glüht. In Tulcea lohnt das Delta-Museum (Aqua- und Naturkundeteil) als Einstieg – danach erkennst du an Bord mehr.

Ausflüge in der Umgebung
Beliebt sind Vogelbeobachtungstouren in den Morgen- oder Abendstunden, wenn Licht und Aktivität am besten sind. Klassische Bootsrouten führen zu Seen wie Roșu und Nebunu, zu abgelegenen Schwimmenden Dörfern, oder entlang stiller Kanäle, wo nur das Plätschern des Motors zu hören ist. Ab Sulina erreichst du den Leuchtturm und kilometerlange, oft menschenleere Strandabschnitte; ab Sfântu Gheorghe spazierst du auf Holzbohlen durchs Dünengelände zur unendlich wirkenden Sandbank. Wer Kultur und Wein mag, kombiniert Tulcea mit einer Dobrogea-Runde: Kreidehügel, kleine Klöster, Weingüter und Fischerdörfer an den Lagunen der Schwarzen-Meer-Küste. Mit mehr Zeit bietet sich ein zwei- bis dreitägiger Haustour-Trip mit Guide und leisen Booten an – du schläfst in Pensionen am Wasser und erlebst das Delta beim ersten Morgennebel.

Essen & Spezialitäten
Die Küche im Delta ist ehrlich und fangfrisch. Auf den Tisch kommen Borș de pește (säuerliche Fischsuppe), Saramură vom Karpfen oder Wels mit Mămăligă (Polenta), gegrillter oder im Ofen gegarter Donaufisch, Zander- oder Hechtfrikadellen, und als Beilage Sommergemüse aus Dorfgärten. In Sulina und Sfântu Gheorghe kochen viele Gästehäuser auf Vorbestellung – oft direkt, was morgens gefangen wurde. Zum Abschluss gibt es Clătite (Pfannkuchen) mit Marmelade oder Käse; als Aperitif probierst du ein Glas weißen Landwein aus der Dobrogea. Vegetarisch klappt problemlos mit Mais- und Auberginengerichten, Salaten und Käseplatten.

Ein Reiher sitzt auf einem Ast am Ufer des Isac-Sees im Donaudelta, umgeben von grüner Landschaft und Wasser.
Reiher am Isac-See im Donaudelta – Bildnachweis: Catalin Daniel Ciolca – Stock-ID: 2163816719

Preisniveau & Infrastruktur
Das Delta ist preislich moderat bis mittel: In Tulcea findest du Hotels und Apartments in allen Kategorien; in Sulina und Sfântu Gheorghe dominieren Gästehäuser, kleine Hotels und Ecolodges. Bootstouren kosten – abhängig von Dauer, Bootstyp und Gruppengröße – überschaubare Beträge; Privatfahrten sind teurer, dafür ruhiger und flexibler. Bankomaten gibt es sicher in Tulcea, in den Dörfern nur vereinzelt; Kartenzahlung ist möglich, aber nicht überall – etwas Bargeld einstecken. Mobilfunk: In Ortschaften solide, in den Schilfgürteln lückenhaft; viele Unterkünfte bieten WLAN. Umwelthinweis: Für Teile des Deltas ist eine Besucher-/Biosphären-Gebühr erforderlich; Unterkünfte oder Guides helfen bei der Abwicklung. Mückensaison? Je nach Jahreszeit und Wetter: Nimm Insektenschutz, lange helle Kleidung und ggf. ein leichtes Tuch mit. Beste Reisezeiten sind Frühling (Brutzeit, frisches Grün) und Herbst (Zugvögel, mildes Licht); der Sommer bringt Badetage und lange Dämmerungen, kann aber heiß und belebt sein.

Traditionelles Gericht Mămăligă, serviert in einer Metallschüssel, mit Käse und Sauerrahm garniert.
Rumänische Spezialität Mămăligă mit Käse – Bildnachweis: Samir Behlic – Stock-ID: 2185208544

Praktisch vor Ort & kleines Delta-1×1
Packe leichte, schnell trocknende Kleidung, Sonnenschutz (Hut, Brille, hoher SPF), eine Wind-/Regenjacke für Fahrten über offene Wasserflächen und rutschfeste Schuhe, die auch mal nass werden dürfen. Auf Booten gilt: Kamera und Handy in wasserdichter Hülle, Trinkwasser mitnehmen, leise sprechen – die Chance auf Tiersichtungen steigt, je ruhiger die Gruppe. Respektiere Schutzzonen und Nistplätze, nimm deinen Müll wieder mit und halte Abstand zu Vögeln und Tieren. Wenn du baden möchtest, frag vor Ort nach Strömungen und sicheren Abschnitten – das Mündungsgebiet kann tückisch sein. Abends sitzt du am Ufer, hörst Frösche und Schilf rauschen – und verstehst, warum das Delta für viele kein einmaliges Ziel bleibt, sondern ein Ort, zu dem man zurückkehrt.

Warum Rumänien eine Reise wert ist 🛣️🚆

Rumänien vereint zugängliche Abenteuer und dichte Kultur auf kurzer Distanz. Mittelalterliche Plätze und Gründerzeitfassaden treffen auf junge Gastronomie, Festivals und kreative Szenen. In den Karpaten wirst du ohne große Anfahrten wandern, Rad fahren oder auf Panoramastraßen unterwegs sein, während das Donaudelta eine Naturwelt zeigt, die in Europa selten geworden ist. Die Reiseorganisation bleibt entspannt: zahlreiche Flugverbindungen, verlässliche Inlandsrouten und ein gutes Preis-Leistungs-Verhältnis. Gleichzeitig belohnen kleine Umwege – ein Hofladen, ein Dorfmuseum, eine Bergkirche – mit Begegnungen, die über „Sehenswürdigkeiten“ hinausgehen. Genau diese Mischung aus Nähe, Vielfalt und Authentizität macht Rumänien zu einem Ziel, das man gern wieder besucht.

  • Warst du schon einmal in Rumänien? Welche Orte haben dich besonders beeindruckt? Welche Tipps würdest du anderen Reisenden mitgeben? Hinterlasse gern deine Empfehlungen und Erfahrungen im Kommentar – wir freuen uns auf deine Eindrücke.